Neue Alben: Die Buben im Pelz, Ant Antic

Zu Hause einsperren, Netflix-schauen, Katzenfotos auf Instagram herzen. Die Buben im Pelz holen uns da raus!

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Die Buben im Pelz: Katzenfestung (Noise Appeal)

„Die Katzen erobern die scheiße Wohnung“ schimpfen die Buben im Pelz gleich im Opener ihres neuen Album „Katzenfestung“. Zu Hause einsperren, Netflix-schauen, Katzenfotos auf Instagram herzen. Wenn es auf der Straße und in der Welt ungemütlich wird, versucht der Mensch zum Igel zu werden, verbarrikadiert sich in den eigenen vier Wänden und traut sich kaum noch in die U-Bahn. Dass das keine Lösung ist, darf man den Herren Musikern Christian Fuchs, David Pfister, Christof Baumgartner und Ralph Wakolbinger gut und gerne glauben. Nach ihrer 2015 erschienen Velvet-Underground-Verneigung haben die Buben im Pelz nun ihr zweites Album eingespielt und dafür ausschließlich Eigenkompositionen verwurstet – und sich ein paar namhafte heimische Künstler (Monsterheart, Voodoo Jürgens, Theresa Rotschopf) an Board geholt. Die „Katzenfestung“ ist ein schönes Stück Wiener Musikeigenheit. Kann, muss und möchte man nur in Wien hören. Aber wo auch sonst.

Ant Antic: Wealth (Seayou Records)

Wie Musik zwischen Club- und Popmusik im Jahr 2017 klingen kann, zeigt das aus Oberösterreich stammende Elektro-Duo Ant Antic auf ihrem aktuellen Longplayer. Tobias Koett und Marco Kleebauer zerlegen auf „Wealth“ zwischen Berlin und Wien die gängigen Heilsversprechen elektronischer Tanzmusik, mischen Techno mit aktuellen R&B-Versatzstücken und lassen die Stimmen schön langsam in den Mittelpunkt wandern. Ein feines Stück Tanzmusik.

Philip Dulle

Philip Dulle

1983 in Kärnten geboren. Studium der Politikwissenschaft in Wien. Seit 2009 Redakteur bei profil. Hat ein Herz für Podcasts, Popkultur und Basketball.