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Neue Alben: LNZNDRF, Tender Defender, Jesu/Sun Kil Moon, Quilt, Nada Surf

Neue Alben: LNZNDRF, Tender Defender, Jesu/Sun Kil Moon, Quilt, Nada Surf

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LNZNDRF: LNZNDRF (4AD)

Indie-Krautrock? Was da Bryan und Scott Devendorf von The National und Beirut-Trompeter Ben Lanz zusammenwürfeln, verursacht nicht nur wunderbare Gehirnknoten, sondern lässt das Hipster-Triangel bestehend aus Gitarre, Schlagzeug und Synthie wunderbar dahinwabern. Alles schön. (7.8/10) Ph. D.

Tender Defender: S/T (Dead Broke Rekerds)

Kein Frühling ohne Euphorie-Punk! Die vier Herren von Tender Defender (Ex-Latterman) haben ihre Debüt-Miniplatte draußen und geben zu verstehen: Rauf aufs Fahrrad, rein in die Sonne! (7.0/10) S.W.

Jesu/Sun Kil Moon: Jesu/Sun Kil Moon (Rough Trade)

Die heftigen Drone-Metal-Gitarren von Jesu treffen auf die minimalistisch arrangierten Songs von Sun Kil Moon. Singer/Songwriter Mark Kozelek hat seinem britischen Kollegen Justin Broadrick die Instrumentierung überlassen und streut seine subtilen Texte wie Wattebäusche über ein Mienenfeld. (7.5/10) Ph. D.

Hop Along: Get Disowned (Saddle Creek)

Saddle Creek hat das Debüt der Band aus Philadelphia um Sängerin/Gitarristin Frances Quinlan neu aufgelegt. Und beim heutigen Anhören wird erst klar, was man 2012 so noch nicht wissen konnte: Diese Stimme zwischen Zurückhaltung und ordentlich Ausholen, diese Songs zwischen Punk-Rock-Club und Literaturlesung, diese Stimmung von kleinen Freuden in großen Niederlagen hat diesem Genre eine neue Facette rauer Zärtlichkeit eingehaucht. (8.0/10) S.W.

Mitski: Your Best American Girl (Dead Oceans)

Die New Yorker Singer/Songwriterin Mitski bringt im Juli ihr neues Album "Puberty 2" heraus. Und schickt mit "Your Best American Girl" ein kleine Nachricht vornweg: die Welt, deine Welt, meine Welt ist chaotisch. Aber wir stellen uns jetzt einfach mal dahin, halten alles aus was kommt, gehen ein paar Schritte nach vorne und werfen unseren Gesang, Synthie-Pop und Stolz furchtlos rein in diese Welt.

Quilt: Plaza (Mexican Summer)

Indie, Folk, Pop, 60er-Jahren-Anleihen, wechselnder Gesang, wechselnde Stimme: Die Band aus Boston veröffentlicht ihr drittes Album und läutet gemütlich-nachdenklich-wippend den Frühling ein. (6.8/10) S.W.

Låpsley: Long Way Home (XL Recordings)

Musik für regnerische Märztage. Durch Musikblogs geistert Holly Fletcher alias Låpsley bereits seit einiger Zeit. Auf ihrem Album-Debüt „Long Way Home“ mischt sie modernen R&B mit Eiseskälte, verwischt Dubstep mit Deep-House und lässt ihr Herzeleid auf unverhoffte Pop-Euphorie prallen. (6.8/10) Ph. D.

Nada Surf: You Know Who You Are (City Slang)

Das Schöne am Älterwerden ist, dass man zumindest weiß, wer das da ist, der einem tagtäglich verschlafen aus dem Spiegel entgegenblickt. Nach fast einem Vierteljahrundert im Rockgeschäft kann das auch die New Yorker Band um Matthew Caws von sich behaupten, die auf „You Know You Are“ einerseits das Überleben feiert und dabei geradlinige, zurückgelehnte Gitarrenmusik für nicht mehr ganz junge Männer (und Frauen) kreiert. (6.5/10) Ph. D.

Minden: Exposé (Minden)

Die Portland-Hippies Minden um Sänger Casey Burge mischen auf „Exposé” Funk, Soul und Indie-Pop zu einem tanzbaren Stück guter Laune. All you need is love – live am 5. März beim Sinnesrauschen Festival in Wien.

Unsere Playlist:

Alien Hand Syndrom: At First We Thought It Was a Charming Idea EP Beyonce: Formation (Song) Punk 45: Chaos in the City of Angels and Devils (Soul Jazz Records) Jochen Distelmeyer: Songs From The Bottom, Vol. 1 (Sony Music) Isolation Berlin: Und aus den Wolken tropft die Zeit (Staatsakt)