Tom Petty
Tom Petty mit 66 Jahren gestorben

Rocklegende Tom Petty mit 66 Jahren gestorben

Petty galt als einer der größten Rock-Musiker

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Der US-Musiker Tom Petty ist tot. Petty sei am Montag im Alter von 66 Jahren in einem Krankenhaus in Los Angeles gestorben, berichteten US-Medien unter Berufung auf eine Sprecherin seiner Familie. Medienberichten zufolge hatte Petty in seinem Haus in Malibu einen Herzstillstand erlitten. Rettungskräfte brachten ihn ins Krankenhaus.

Der Sänger sei "friedlich im Kreis seiner Familie, Bandkollegen und Freunde gestorben", hieß es in der Erklärung der Familie. Bereits am Montagabend (Montagmittag Ortszeit) berichteten US-Medien über den Tod des Musikers. Dies wurde zunächst auch von der Polizei bestätigt, kurze Zeit später dementierte das Los Angeles Police Department (LAPD) jedoch via Twitter, dass die Todesmeldung "versehentlich" an die Medien erging.

Eine Band musste her

Tom Petty galt als einer der größten Rock-Musiker. Der Amerikaner feierte mit seiner Gruppe The Heartbreakers Erfolge, aber auch solo und mit den Traveling Wilburys, einer Superband mit Bob Dylan, George Harrison und Roy Orbison. Einen seiner Hits, "I Won't Back Down", hatte sein Freund Johnny Cash gecovert.

Angefangen hat alles, als der zehnjährige Petty aus Florida einem jungen Mann vorgestellt wurde. Der lebte sogar davon, Musik zu machen: Elvis Presley. "Er sah unwirklich aus, als würde er hell strahlen", sagte Petty 45 Jahre später dem "Esquire". Faszinierend, geradezu spirituell gewesen sei Elvis mit seiner Entourage: "Es war wie eine Prozession in der Kirche. Eine Schlange weißer Cadillacs und Mohair-Anzüge." Dann sah er auch noch die Beatles im Fernsehen und so war für den Teenager klar: Eine Band musste her.

Die erste Band Mudcrutch (nach mehrmaligem Umbenennen) konnte nicht richtig durchstarten. Schließlich entstanden Tom Petty & the Heartbreakers. Diese hatten anfangs nur in Großbritannien Erfolg, aber schon das zweite Album machte sie 1978 auch zu Hause bekannt. Das dritte, "Damn the Torpedoes", marschierte ein Jahr später gleich durch zu Platin: Das bedeutete damals mehr als eine Million verkaufter Platten. In den 1980ern gehörten Petty und die Heartbreakers zu den festen Größen im amerikanischen Musikgeschäft und spielten mit Grateful Dead und anderen Rocklegenden zusammen.

Zeit mit den Traveling Wilburys

Als der Ex-Beatle George Harrison 1988 rasch einen Song für die B-Seite einer Single brauchte, bat er ein paar Freunde ins Studio: Roy Orbison, Jeff Lynne von ELO, Bob Dylan und Tom Petty. Sie nannten sich die Traveling Wilburys und taten so, als wären sie eine unbekannte Band aus den Südstaaten. Die fünf Musiklegenden legten ein erfolgreiches Debüt vor, doch dann starb überraschend Roy Orbison. Die übrigen vier machten noch eine zweite Platte, ironischer Weise "Vol. 3" genannt. Immer wieder wurde über ein neues Projekt gemunkelt, doch die letzte Hoffnung starb 2001 mit Harrison.

Petty hatte mit der befreundeten US-Sängerin Stevie Nicks den Hit "Stop Draggin' My Heart Around" (1981) veröffentlicht. In den 90ern war Petty vom Rock abgerückt und machte eher Pop mit Folk-Anleihen. "Learning To Fly", "Free Fallin'", "Into The Great Wide Open" sind heute noch Hits und eben "I Won't Back Down". Petty und die Heartbreakers spielten auch Filmmusik ein, 1996 für "She's the One" mit Jennifer Aniston und Cameron Diaz. Sein letztes Soloalbum ("Highway Companion") ist zwar fast zehn Jahre alt, aber es gab ja noch die Heartbreakers. Deren letztes Album "Hypnotic Eye" schaffte es im vergangenen Jahr auf Platz Eins in den USA. 2002 wurde Petty in die Rock And Roll Hall Of Fame aufgenommen.