Markus Gratzl

Markus Gratzl: Was ich vom Leben gelernt habe

Der Konzert-Veranstalter Markus Gratzl über seine Musikdoku „Get The Sound“.

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Die großen Träume muss man im Privaten leben. Im Hauptberuf bin ich Banker. Dass das nicht immer die kreativste Arbeit ist, ist kein großes Geheimnis. Als Jugendlicher wollte ich Rockstar werden, ich habe aber nach kurzer Zeit gemerkt, dass das Gitarrenspiel nicht meine Profession ist. So bin ich Promoter geworden. Meine Gitarre hängt heute an der Wand.

Künstler sind nichts anderes als Aktien. Man kauft eine noch relativ unbekannte Band zu einem guten Preis ein und hofft, dass sie performt. Wenn alles gut geht, spielt sie irgendwann in der Stadthalle. Dann verdient man wirklich Geld. Der Nervenkitzel, das finanzielle Risiko ist natürlich auch ein Motivator.

Man muss Begeisterung vermitteln können. Die Kunst ist, die eigene Leidenschaft, die man für eine Sache aufbringt, auf andere Menschen übertragen zu können. Bei unseren Konzerten bleibt nicht viel Geld übrig. Ich muss Mittel und Wege finden, das Team anderweitig zu motivieren.

Ohne die richtigen Menschen kann keine gute Arbeit entstehen. Das Teamgefüge ist das Um und Auf. Zuerst hatte ich die Motivation, Konzerte von Bands zu veranstalten, die mir persönlich gefallen. Ich habe schnell gemerkt, dass das soziale Engagement und der Austausch mit Gleichgesinnten wichtiger sind.

Die Musikdoku "Get The Sound" wird am 25.2. im Wiener WUK gezeigt. Entstanden ist „Get The Sound – Is There More Than Just Teenbeat?“ unter der Regie von Markus Gratzl und Werner Schröttner in Zusammenarbeit mit Acoda.

Markus Gratzl
Philip Dulle

Philip Dulle

1983 in Kärnten geboren. Studium der Politikwissenschaft in Wien. Seit 2009 Redakteur bei profil. Hat ein Herz für Podcasts, Popkultur und Basketball.