Michael Häupl bekam zu seinem 20. Jahrestag als Bürgermeister natürlich eine Menge Geschenke

Rainer Nikowitz: Schöne Geste

Schöne Geste

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Häupl: Net mach’s auf. Tu mir einen Gfallen und lass es zu.
Brauner: A Geschenk lasst ma net einfach zu! Einpackt isses schon einmal sehr hübsch. Haben ja durchaus Geschmack, die Grünen.
Häupl: I kann mir scho ungefähr vorstellen, was drinnen ist. Und i will’s net ham.
Brauner: Die Mary wird aber fragen, was du gsagt hast.

Häupl: Sag ihr, i hab’s no net aufgmacht.
Brauner: Wie lang soll i des no sagen?
Häupl: Zwei, drei Jahr. Höchstens.
Brauner: Entschuldige, was soll in einem Packerl, des dir dein Koalitionspartner zu deinem 20-jährigen Jubiläum als Bürgermeister gibt, scho so Furchtbares drin sein?
Häupl: Was … Grünes.

Brauner: Was heißt des?
Häupl: Was … Originelles. I will nix Originelles. Scho gar net von denen.
Brauner: Du bist selber schuld. Du hast sie dir als Koalitionspartner eingebildet.
Häupl: Ja. Erinner mi dran. Und daran, dass sie sich diesbezüglich auch für originell halten.
Brauner: I bin aber neugierig! I mach’s jetzt auf.

Häupl: Des Einzige, was i von denen ham möcht, kann da gar net drin sein.
Brauner: Wer weiß das schon? Also, lass einmal schauen … Ein Brief! Soll ich ihn vorlesen?
Häupl: Naa!
Bräuner: Da steht: „Lieber Michael! Wir sind überhaupt nicht deine Koalitionspartner. Und du kannst jetzt aufwachen!“

Häupl: Was, ehrlich? Dann war das also alles nur ein schlimmer Traum?
Bräuner: Ja. Du kannst ganz beruhigt sein.
Häupl: Das ist ja großartig! Aber … wenn das ein Traum ist – warum bist du dann nicht um 30 Jahre jünger und wesentlich legerer angezogen?
Bräuner: I mach’s jetzt auf.
Häupl: Verdammt.

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Rainer   Nikowitz

Rainer Nikowitz

Kolumnist im Österreich-Ressort