Rainer Nikowitz: Das traut ihr euch ja nicht schreiben!

Die Unterbringung von Asylwerbern in Zelten – und bei Gewitter in Bussen – sorgt für Empörung. Auch und gerade unter FPÖ-Wählern.

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Was? Mich fragen Sie? Wozu denn? Die Meinung der schweigenden Mehrheit traut ihr euch doch eh nicht schreiben. Weil ihr nicht dürft. Das profil ist ein linkslinkes Raiffeisenblattl, das weiß doch jeder, der sich ein bisschen auskennt. Und ich kenn mich aus. Ich kann Ihnen jetzt erzählen, was ich will – Sie schreiben dann eh ganz was anderes. Weil die Wahrheit unter dem Teppich bleiben muss. Das Einzige, was ihr könnts, ist, uns alle als Nazis beschimpfen. Wie kann man eine Million anständige Österreicher, die sich nur Sorgen um ihre Heimat machen, ständig so beleidigen? Wir sind sicher keine Nazis! Und das eine sag ich euch: Ihr werdet das noch bitter bereuen, wenn dann endlich wieder einmal ein anderer Wind weht. Was das bedeuten soll? Na, das werdet’s dann schon sehen. Und spüren.

Ich hab wirklich nichts gegen Ausländer. Es gibt auch anständige. Einmal hab ich einen kennengelernt. In der Dominikanischen. Da bin ich hinaus aus dem Club, eh nur ein Mal, weil man weiß ja, wie gefährlich das ist. Und außerdem ist das Land draußen gar nicht so schön wie drinnen, sag ich Ihnen. Na ja, und da ist halt einer am Straßenrand gestanden, ein Neger, zerlumpt und alles. Aber freundlich! Ich hab nicht verstanden, was er zu mir gesagt hat, weil Deutsch hat er natürlich nicht können. Ich mein, die haben ja nichts, also wo sollen sie eine g’scheite Schulbildung herbekommen? Na jedenfalls, weil ich dann die halbe Banane, die ich in der Hand gehabt hab, eh nicht mehr fertig essen wollt, hab ich sie ihm gegeben. Wie der geschaut hat! Direkt dankbar war der!

Ich mein, man kann unsere Geduld nicht immer noch weiter strapazieren.

Und grad das kann man ja von denen, die da jetzt in Traiskirchen und wo sind, nicht behaupten. Ich mein, bei ihnen zu Hause können die Muftis doch froh sein, wenn sie überhaupt ein Zelt haben und sich nicht mit ihren Ziegen zudecken müssen! Und bei uns sind ihnen die auf einmal nicht mehr gut genug? Was stellen die sich denn bitte vor? Machen zuerst eine supa Kreuzfahrt übers Mittelmehr, kriegen nachher einen schönen Camping-Urlaub auf meine Kosten – und wenn es dann einmal ein bisschen regnet, kommt sie gleich ein klimatisierter Luxusbus abholen. So gut möchte es mir auch einmal gehen! Und die regen sich auch noch auf? Na servas. Da gibt’s nur eins: Alle rein in eine Transportmaschine und tschüss mit Ü! Und wenn sie dann immer noch randalieren, dann mach ma über dem Mittelmeer die Klappe auf, und das Problem ist gelöst. Ich mein, man kann unsere Geduld nicht immer noch weiter strapazieren. Wir sind schließlich auch nur Menschen.

Und überhaupt: Was das alles kostet! An uns Österreicher denkt da wieder einmal keiner. Wir brauchen unser Geld ja wohl wirklich dringend selber. Weil eines sag ich Ihnen: Wenn ich wegen den Flüchtlingen meine Frühpension mit 52 nicht bewilligt kriege, dann spielt’s aber Granada. Dann war der Bosniak da in Graz ein Lercherlschas gegen mich! Weil’s wahr ist.

Außerdem ist Davonrennen feig.

Ja, sicher ist Krieg in Syrien. Aber was kann ich bitte dafür, wenn sich die dort unten die Schädeln einschlagen? Da sieht man halt auch wieder einmal, dass diese ganzen Länder nicht so reif sind wie wir. Da wird es nie eine Demokratie und alles geben. Das bringen die einfach nicht zusammen. Und, ganz im Vertrauen: Man muss ja in Wirklichkeit fast hoffen, dass sich möglichst viele von denen gegenseitig umbringen. Weil, desto weniger kommen zu uns.

Außerdem ist Davonrennen feig. Ich meine, unsere Großeltern sind im Krieg schließlich auch dageblieben. Und auch nachher, obwohl wir verloren haben, sind sie nicht irgendwo ins Ausland und haben dort die Hand aufgehalten. Also, alle außer den Juden. Die schauen halt immer, dass sie auf die Butterseite fallen, das weiß man eh. Aber alle anderen haben das Land wieder aufgebaut. Und das soll man von den Syrern nicht verlangen dürfen? Wie? Nein, kommen Sie mir nicht mit Kindern, um die sie vielleicht Angst haben. Wenn die nicht züchten würden wie die Karnickel, dann hätten sie nicht so viele. Und dann müssten sie auch nicht so viel Angst haben.

Sollen doch die Länder da unten Flüchtlinge aufnehmen! Sonst halten die Moslems doch auch so toll zusammen! Wenn man mit einem ein Problem hat, stehen sofort 16 andere da, jeder mit einem Messer zwischen den Zähnen. Aber wenn sie wirklich helfen sollen … Was? Im Libanon ist mehr als eine Million? Und in der Türkei zwei Millionen? Na gut, kein Wunder. In der Türkei ist ja urviel Platz, weil die Türken sind ja alle bei uns. Und bei denen ist kein Krieg, oder? Na also.

Das ist alles nur mehr zum Speiben. Alle bei uns im Bau sagen das. Und dass es so nicht weitergehen kann. Da gehört einmal ein eiserner Besen her. Und ordentlich ausmisten den ganzen Dreck. Eine andere Sprache verstehen die nicht. Und ihr auch nicht.

Noch einmal: Ich bin nicht ausländerfeindlich. Wirklich nicht. Aber!

Rainer   Nikowitz

Rainer Nikowitz

Kolumnist im Österreich-Ressort