Rainer Nikowitz: Widerstand

Rainer Nikowitz: Widerstand

Bei der SPÖ beobachtet man die Breitseite von Reinhold Mitterlehner gegen Sebastian Kurz mit Wohlwollen – und zieht so seine Schlüsse.

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Rendi-Wagner: Ah, da schau her! Das gfallt mir jetzt aber sehr gut! Jetzt zerfleischen sie si schon selber. Drozda: Das is ja hervorragend! Weil: Sonst tut’s ja kana. Rendi-Wagner: Da sieht ma ­wieder, wozu so eine zu allem entschlossene Opposition fähig is. Wobei: Es is ja wirklich eine Schande, dass des so lang gedauert hat. Bis si endlich irgendein Widerstand gegen den Kurz regt.

Drozda: Na ja … Die san alle gleichgeschaltet. Und feig natürlich a. Bei uns tät’s des ja net geben. Rendi-Wagner: Bei uns? Ha! Schon allein der Gedanke is total lächerlich. Drozda: Wir ham da ja klarerweise a ganz a andere Tradition wie die Schwarzen. Uns Linken liegt der Widerspruchsgeist halt schon im Blut. Da tut ma si leichter mit dem Opponieren. Rendi-Wagner: Und i glaub, davon können alle, de des jemals mit voller Wucht zu spüren bekomen ham, no heut a Lied singen! Drozda: Des kannst annehmen. Weil des is halt einfach wie eine Naturgewalt!

Rendi-Wagner: De Gschicht mit dem Faymann damals am Rathausplatz? Aber hallo! Des muaß uns erst einmal wer nachmachen. Drozda: Oder du in an oder zwa Parteitagen? Dann halt von der andern Seiten wie der Faymann? Des wird a ka Kindergeburtstag! Rendi-Wagner: Äh … Da weiß i jetzt net, ob mir das unbedingt so recht is. Drozda: Na ja, die Alternative wär möglicherweise a Opposition, die nicht ausschließlich innerparteilich funktioniert. Ha? Rendi-Wagner: Pfft! Eh. Sicher! Also gut, dann sag scho: Wo is die versteckte Kamera?

Rainer   Nikowitz

Rainer Nikowitz

Kolumnist im Österreich-Ressort