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Dieser legt jedenfalls Wert darauf, die gegen den Fußballstar David Alaba gerichtete „Satire“ in der Rechtspostille „Zur Zeit“ nicht selbst geschrieben zu haben. Alaba sei ein ­„liaba Bua“, stellte er am Freitag der Vorwoche in der ­„Kronen Zeitung“ mit der erdrückenden Jovialität eines gebürtigen weißen Mitteleuropäers klar, ohne sich weiter mit der Erörterung der Frage aufzuhalten, ob jemand, „der sich als echter Wiener bezeichnet“, denn auch „pechrabenschwarz“ sein dürfe, wie in der von wem auch immer verfassten „Satire“ unter anderem zu lesen war. Mehr kann man nun wirklich nicht von Mölzer verlangen – es sei denn, man gehöre zu jenen strammen Unentwegten, „die immer gegen mich kampagnisieren. Das reicht vom Dokumentationsarchiv bis zu SOS-Mitmensch.“ Der Opfermythos ist seit Jahrzehnten ein zentrales Axiom der freiheitlichen Denkungsart. Er bleibt unwiderruflich in die politische DNA einprogrammiert und überdauert sogar einen Parteiwechsel, wie Gerald Grosz, vormals FPÖ, nunmehr BZÖ, Mitte März in einer Presseaussendung anschaulich belegte. Die „alte Jagdgesellschaft“ habe wieder zusammengefunden, heißt es darin: „Es wird nichts unversucht gelassen, um Jörg Haider zu verleumden.“ Und Grosz kennt seine Feinde ganz genau: „dieses seit Jahrzehnten bekannte Dreckspack aus Großkoalitionären“ und „die schwarzen Raiffeisen-Medien“. Oder meinte er am Ende gar „pechrabenschwarz“?

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