Österreich

140.000 Parteimitglieder entscheiden über SPÖ-Vorsitz

18.000 weniger Stimmberechtigte als bei Vertrauensabstimmung vor drei Jahren.

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In der SPÖ werden rund 140.000 Mitglieder darüber entscheiden, wer die Partei in Zukunft leiten soll. Diese Zahl gab die Bundespartei am Donnerstag auf APA-Anfrage bekannt. Das sind deutlich weniger Stimmberechtigte als bei der letzten Mitgliederumfrage vor drei Jahren, die Parteichefin Pamela Rendi-Wagner für eine Vertrauensanfrage genutzt hatte. Damals waren es 158.000 Personen, womit die Partei seither ein kräftiges Mitgliederminus zu verzeichnen hat.

Spannend wird, wie die Beteiligung bei der Mitgliederbefragung zwischen Rendi-Wagner und Hans-Peter Doskozil ausfällt. Im Jahr 2020 galten die damals erreichten gut 42 Prozent als so sensationell, dass es sogar Zweifel am korrekten Ablauf der Befragung gab, die aber rasch ausgeräumt werden konnten.

Wiener Stimmenanteil dominant

Den wahrscheinlich größten Anteil an Mitgliedern hat die Wiener SPÖ. Ganz genau weiß man es nicht. Denn die Stadtpartei gibt ihre Mitgliederzahlen nicht bekannt - aus Datenschutzgründen. Ebenfalls ein gewichtiger Faktor ist Niederösterreich mit rund 30.000 Mitgliedern. Das Burgenland, in dem man eine starke Beteiligung erwarten kann, verfügt über 11.831 Mitglieder. Das etwa gleich so große Vorarlberg mit einer viel schwächeren SPÖ hat dagegen bloß circa 1.100 Mitglieder.

Zu den noch zu klärenden Fragen zählt, wie lange und in welcher Form abgestimmt werden soll. Vor drei Jahren hatte man sich einen Monat Zeit genommen für die Stimmabgabe, die sowohl brieflich als auch elektronisch vollzogen werden konnte. Der gesamte Prozess bis zur Veröffentlichung des Ergebnisses dauerte auch corona-bedingt rund drei Monate.

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