Norbert Hofer während seiner Rede beim Akademikerball 2017

Akademikerball: Organisatoren verstärkten Sicherheitsmaßnahmen

Hochauflösende Kameras mit Gesichtserkennung in der Hofburg installiert. Organisator rechnet mit 2500 Ballgästen.

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Die Veranstalter des Akademikerballs haben aufgrund angekündigter Protestaktionen die Sicherheitsmaßnahmen bei der Veranstaltung verstärkt. Man habe in der Hofburg hochauflösende Kameras mit Gesichtserkennung installiert, sagte Organisator Udo Guggenbichler. Ein Grund ist die Ankündigung der satirischen "Burschenschaft Hysteria", die Mitternachtseinlage zu gestalten.

"Deutlich höhere Gewaltbereitschaft"

Sorgen bereitet Guggenbichler, dass die Exekutive in diesem Jahr eine "deutlich höhere Gewaltbereitschaft" erwartet als in jenen zuvor - vor allem die Tatsache, dass auch in Ländern wie Deutschland, Italien, der Slowakei, Tschechien und Ungarn bereits mobilisiert werde. "Ich gehe aber davon aus, dass die Polizei alles im Griff hat", meinte Gugenbichler. "Nichts gegen eine Demonstration, aber wir brauchen keine Gewalt".

Möglichen Protesten bei der Veranstaltung selbst will Guggenbichler mit technischer Aufrüstung begegnen. Die schon jetzt in der Hofburg installierten Kameras habe man durch hochauflösende ergänzt und Gesichtserkennungs-Software gekauft. Für den Organisator habe dies alles seine Richtigkeit, auch die Ballgäste würden auf die Maßnahme aufmerksam gemacht. Am Eingang gebe es zudem Metalldetektoren.

Ankündigung der "Burschenschaft Hysteria"

Ein Grund für die Aufrüstung ist die Ankündigung der "Burschenschaft Hysteria". Via Facebook werden Karten für den Akademikerball verlost, weiters heißt es: "Auch die Mitternachtseinlage wird von der Hysteria gestaltet." Guggenbichler kritisierte, dass das satirische Projekt, welches die Autorin Stefanie Sargnagel ins Leben gerufen hatte, von der Gemeinde Wien mit öffentlichen Fördermitteln unterstützt werde.

Insgesamt rechnet Guggenbichler am 26. Jänner mit 2500 Ballgästen, was eine Steigerung gegenüber den vergangenen Jahren entsprechen würde. Schon seit einer Woche habe man so viele Karten verkauft, wie am Ballabend des vergangenen Jahres. Über das konkrete Programm gibt es noch keine Auskunft, auch nicht über den Besuch von freiheitlichen Regierungsmitgliedern: "Ich denke, die haben derzeit Wichtigeres zu tun."

Spekulationen gab es zuletzt über das mögliche Erscheinen des russischen Ultranationalisten Alexander Dugin. Laut derstandard.at soll dieser einen Tag vor dem Ball zu einem Vortrag in Wien sein. "Der Name scheint nicht auf", meinte Guggenbichler dazu. Allerdings sei es natürlich möglich, dass dieser die Begleitung eines Kartenkäufers komme. Handhabe dagegen habe man allerdings ohnehin nicht. Auch der Festredner des Balls wird noch nicht offiziell bekannt gegeben. Traditionell übernimmt diese Rolle ein im rechten politischen Spektrum angesiedelter Hochschulprofessor oder Rektor.