Akademikerball: Sperrzone und Demos in Wien

Akademikerball: Sperrzone und Demos in Wien

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Zum Akademikerball selbst werden mehrere hundert Gäste in der Hofburg erwartet. Weil einige Aktivisten angekündigt haben, den Ballgästen die Zufahrt zu blockieren, wird das Dreieck zwischen Hofburg, Schwarzenbergplatz und Museumsquartier ab 16.00 Uhr gesperrt. Bus- und Straßenbahnlinien verkehren entweder nicht oder werden kurz geführt. Zutritt erhalten nur Anrainer, Ballgäste, die Exekutive und - anders als 2013 und 2014, wo das Platzverbot auch für Medien galt - akkreditierte Journalisten. Auch auf das im Vorjahr großflächig ausgesprochene Vermummungsverbot haben die Behörden diesmal verzichtet.

Unmittelbar außerhalb der Sperrzone haben sich die Gegendemonstranten angekündigt: Kundgebungen werden sowohl am Maria-Theresien-Platz zwischen Naturhistorischem und Kunsthistorischem Museum als auch am Heldenplatz stattfinden. Letztere wird ab 19:00 Uhr vom antifaschistischen Bündnis "Jetzt Zeichen setzen" veranstaltet und u.a. von ÖH, Grünen und SOS-Mitmensch unterstützt. Geplant sind ein Konzert sowie Reden von Holocaust-Überlebenden.

NOWKR-Demo wurde untersagt

Bereits um 17:00 Uhr startet die "Offensive gegen Rechts" ihren Demonstrationszug vor der Universität Wien. Die Organisatoren haben auch Demonstrationen an drei "Blockadepunkten" außerhalb der Sperrzone in der Innenstadt (Kohlmarkt, Freyung und Löwelstraße) angekündigt. Untersagt hat die Polizei dagegen die Kundgebung des NOWKR-Bündnisses - wegen dessen mangelnder Distanzierung von gewalttätigen Aktionen.

Blockadeversuche der NOWKR-Sympathisanten könnte es trotzdem geben. "Uns erscheint es sinnvoll, morgen ab 18:30 in der Gegend rund um das Burgtor unterwegs und aktiv zu sein", verlautete am Donnerstag am Twitter-Account des Bündnisses. Seitens der Polizei hieß es dazu, man werde in Abhängigkeit von der Lage darauf reagieren. Kritik an der Untersagung der NOWKR-Demo kam am Freitag von der ÖH an der Universität für angewandte Kunst, die via OTS von einer präventiven Kriminalisierung antifaschistischer Proteste sprach.

Der Mittelschüler Kartellverband rief die demonstrierenden "linken, anarchistischen und antifaschistischen" Gruppierungen auf, für gewaltfreie und friedliche Demonstrationen zu sorgen. MKV-Vorsitzender Helmut Kukacka sorgte sich in einer Aussendung auch um die Sicherheit der eigenen Mitglieder: Denn die Demonstranten würden häufig keinen Unterschied zwischen schlagenden Burschenschaften und den (ähnlich gewandeten, Anm.) "katholisch-farbentragenden Studenten- und Mittelschülerverbindungen" machen. In der Vergangenheit sei es deshalb regelmäßig zu Übergriffen gekommen.