Alte VÖEST-Pensionszusagen kosten den Staat enorme Summen

Zwischen 2002 und 2014 musste die Verstaatlichtenholding ÖIAG 111 Millionen an Nachschussverpflichtungen leisten.

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Wie profil in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, wirken Pensionszusagen aus Zeiten der Verstaatlichten Industrie bis heute nach. Zwischen 2002 und 2014 musste die Verstaatlichtenholding ÖIAG in Summe 111 Millionen an sogenannten Nachschussverpflichtungen leisten, um garantierte Ansprüche aus früheren Einzelverträgen zu decken. Dies deshalb, weil der Veranlagungserfolg der teilstaatlichen Pensionskasse APK nicht ausreichte, um die Verpflichtungen gegenüber den Pensionsberechtigten, vorwiegend ehemalige leitende Angestellte der früheren VÖEST (Jahrgänge 1920 und 1930), zu erfüllen. Für 2015 wird intern mit einer Deckungslücke von weiteren fünf Millionen Euro gerechnet, für die abermals die ÖIAG-Nachfolgegesellschaft ÖBIB aufkommen muss.

Keine Stellungnahme der APK

Nach profil vorliegenden Informationen zahlte die APK im Vorjahr 316 verbliebenen Pensionsberechtigten in Summe 13,8 Millionen Euro an leistungsorientierten Betriebspensionen aus. 91 Empfänger kamen auf eine Jahrespension von mehr als 50.000 Euro, 61 auf mehr als 70.000 und 19 auf mehr als 100.000 Euro. Die höchste Einzelpension verbuchte ein früherer Manager der Austrian Industries mit 233.822 Euro. Dabei handelt es sich generell um Leistungen, die zusätzlich zur ASVG-Pension erbracht werden. Annähernd zwei Drittel der Empfänger waren Witwen. Der Vorstand der APK wollte dazu gegenüber profil ebenso wenig Stellung nehmen wie das Kabinett von Finanzminister Hans Jörg Schelling und ÖBIB-Generalsekretärin Martha Oberndorfer.