Gernot Bauer, Rosemarie Schwaiger und Eva Linsinger

Aus der Redaktion

Die Woche in der profil-Redaktion.

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In der Ausgabe vom 11. September enthüllte Gernot Bauer, dass eine Werbeagentur im Auftrag der SPÖ Videos gegen Sebastian Kurz produzierte, wovon zumindest eines auf einer hetzerischen Facebook-Seite landete. Es war der Beginn einer beispiellosen Affäre, die Politik und Medien seitdem in Atem hält und alle anderen Wahlkampfthemen überschattet. „Dirty Campaigning“ hat mittlerweile die besten Chancen, zum Begriff des Jahres gekürt zu werden. Schmutz stinkt nicht, würde Tal Silberstein wohl sagen – und all jene, die in diesem Geiste handeln (oder handeln lassen). Auf der Zielgeraden ist der Nationalratswahlkampf endgültig zur wüsten „Schlammschlacht“ degeneriert, wie Bauer, Michael Nikbakhsh und Jakob Winter in der aktuellen Coverstory schreiben. Die dirty tricks von SPÖ und Silberstein waren in Wahrheit noch perfider als bisher bekannt. In diesem ungustiösen Spiel wollte die ÖVP irgendwann auch nicht mehr zurückstehen und bandelte ihrerseits mit einem PR-Berater an, der eigentlich für Silberstein arbeitete.

Eva Linsinger und Christa Zöchling beobachteten in den vergangenen Wochen die Wahlkampfauftritte von Christian Kern und Sebastian Kurz. Ihre Reportagen lesen sich wie das Protokoll einer inzwischen geradezu biblischen Rivalität, die durch die jüngsten Ereignisse noch weiter angeheizt wurde. Immerhin ist Kern der Galgenhumor nicht abhandengekommen: „Sebastian Kurz, die Marie Antoinette der Innenpolitik. Das war notwendig, sonst glauben die Leute, nur ich bin die Prinzessin.“

Rosemarie Schwaiger schließlich begibt sich im Interview mit dem Schriftsteller Karl-Markus Gauß auf die Metaebene. Er vergleicht das Silberstein-Gewerbe mit jenem der Söldner. Auf Schwaigers Einwand, dass es im österreichischen Wahlkampf immerhin keine Toten gebe, erwidert er trocken: „Na ja, abwarten.“

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