Christoph Zotter in China

Aus der Redaktion

Eva Linsinger und Clemens Neuhold beschäftigten sich mit der Frage, wie ein Altern in Würde möglich ist, und Christoph Zotter reiste nach China: Die Woche in der profil-Redaktion.

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Man kann es den Menschen nicht verdenken, dass sie immer älter werden. Dieser Umstand ist Teil der Erfolgsgeschichte moderner Wohlfahrtsgesellschaften – und zusehends auch Teil eines dramatischen Strukturproblems: Die sozialen Systeme halten mit der steigenden durchschnittlichen Lebenserwartung und deren Folgen kaum noch mit. Zwar werden die Menschen tatsächlich älter, bleiben aber nicht ewig gesund und sind deshalb auf Pflege angewiesen. Wie schaffen wir es, für alle ein Altern in Würde zu ermöglichen? Wer kümmert sich um die Pflegebedürftigen? Und nicht zuletzt: Wer bezahlt dafür? Diese und viele andere drängende Fragen wirft Eva Linsinger in der aktuellen Titelgeschichte auf. Clemens Neuhold bestieg einen Bus, der rumänische Pflegerinnen nach einer aufreibenden Zweiwochenschicht in ihre Heimat zurückbrachte – Zeit genug, um viele ernüchternde und anrührende Geschichten aufzuschnappen.

Eine noch längere Dienstreise hat Christoph Zotter hinter sich. Mit einer Delegation des chinesischen Journalistenverbands flog er von Peking in die 2000 Kilometer westlich davon gelegene Stadt Xingin auf dem tibetischen Hochplateau. Dort leben zwei Millionen Menschen – nach chinesischen Maßstäben handelt es also um ein größeres Dorf. Als Zotter nach ein paar abwechslungsreichen Tagen zwischen tibetischen Minderheiten, Yaks und Bergen nach Shanghai weiterflog und dort vom 632 Meter hohen Shanghai Tower auf die bis zum Horizont reichenden Häuserblocks der Mega-City blickte, kamen ihm Zweifel: Kann man diesem Land überhaupt gerecht werden? Man kann es zumindest ernsthaft versuchen und beispielsweise damit beginnen, westliche Vorurteile abzubauen. Zotters Auseinandersetzung mit der rätselhaften Weltmacht China nimmt, der Tragweite des Themas entsprechend, den gesamten Außenpolitik-Teil dieser Ausgabe ein.

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