Bandion-Ortner-Interview: Amnesty fordert "Maßnahmen" gegen Abdullah-Zentrum
Ein Zentrum, das zulasse, dass seine Spitzenvertreterin in Österreich sich "dermaßen verharmlosend zu schwersten Menschenrechtsverletzungen im Bereich der Todesstrafe und Frauendiskriminierung" äußere, verliere damit jegliche Legitimation, zu einer besseren und menschenrechtskonformeren Welt beizutragen, erklärte Patzelt.
Bandion-Ortner hatte in der jüngsten profil-Ausgabe erklärt, Hinrichtungen in Saudi-Arabien fänden "nicht jeden Freitag" statt.
"Jegliche Privilegierung beenden"
"Jedenfalls ist von der österreichischen Bundesregierung jegliche rechtliche Privilegierung dieses Vereins zu beenden", forderte der Amnesty-Vertreter weiter. "Wenn es noch eine Steigerung der menschenrechtlichen Barbarei Todesstrafe gibt, dann ist es die öffentliche Zurschaustellung und Demütigung der Opfer vor der versammelten Bevölkerung. Genau das wird in Saudi Arabien insbesondere nach dem Freitagsgebet bis zum Exzess getrieben", so Patzelt weiter.
Damit gehöre Saudi-Arabien weltweit zu jener kleinen Gruppe, die Menschenrechte nicht nur bewusst und systematisch schwer verletze, sondern auch noch meine, damit ihr Image stärken und pflegen zu können.
Nach Angaben von Amnesty International wurden in Saudi-Arabien 2013 mindestens 79 Todesurteile vollstreckt. 2014 wurden bisher 60 Menschen hingerichtet.
(APA/Red.)