Hanin Mahmud: "Sobald der Krieg vorbei ist, bin ich die Erste, die nach Syrien zurückkehrt"

Check-in: Hanin Mahmud aus Syrien

Flüchtlinge erzählen ihre Geschichte. Diese Woche: Hanin Mahmud (16) aus Syrien.

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Ich bin vor einem Jahr allein aus Syrien nach Österreich gekommen und habe acht Monate im Integrationshaus in Wien in einer Wohngemeinschaft mit anderen Jugendlichen gelebt. Davor verbrachte ich zwei Jahre in der Türkei mit meinen Geschwistern. Meine Schwester und mein Bruder leben mit ihren Ehepartnern in Istanbul. Meinen einjährigen Neffen habe ich noch nie gesehen, aber ich telefoniere regelmäßig mit meinen Geschwistern. Als meine Mutter vor vier Monaten in Österreich ankam, sind wir gemeinsam in eine Wohnung im Integrationshaus gezogen. Es gefällt uns hier sehr gut, aber in zwei Monaten müssen wir ausziehen. Deshalb würde ich gerne in der Nähe des Integrationshauses bleiben, aber es ist schwierig, hier eine Wohnung zu finden.

Seit einer Woche besuche ich eine Schule mit Schwerpunkt Fotografie in Wien. In zwei bis drei Jahren werde ich meinen Abschluss machen. Bis dahin werde ich so gut Deutsch lernen, dass ich danach studieren kann. Mein Traum ist es, Fotografin zu werden. In meiner Freizeit fotografiere ich alles, was mir über den Weg läuft, und lerne mit Photoshop umzugehen, damit ich meine Fotos bald ausstellen kann. Vor Kurzem wurden meine Mutter und ich von Unicef für ein Interview nach Luxemburg eingeladen. Wir konnten uns die Stadt ansehen und Fotos machen. Ich reise sehr gerne und möchte bald nach Salzburg und Graz fahren. Diese Städte sollen sehr schön sein. Trotzdem möchte ich heim nach Syrien. Sobald der Krieg vorbei ist, bin ich die Erste, die nach Syrien zurückkehrt.