Familie Mahie: "Drosendorf ist jetzt unsere neue Heimat"

Check-in: Abir und Fakhri aus Syrien

Check-in: Abir und Fakhri aus Syrien

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Für das Begrüßungsfest in Drosendorf haben wir syrische Spezialitäten aufgekocht. Mein Mann Fakhri (32) stellt sich in der Küche ja viel besser an als ich. Wir kochen viel, nur Schnitzel haben wir noch keines probiert. Wir haben in Damaskus gelebt. Ursprünglich stammen wir aus Aleppo, dort haben wir auch geheiratet. Von Aleppo ist heute nichts mehr übrig. Das Fotoalbum von der Hochzeitsfeier ist eines der wenigen Dinge, die wir aus Syrien mitnehmen konnten. Eigentlich bin ich Kurdin, die Familie meines Mannes gehört der turkmenischen Minderheit in Syrien an.

Jetzt ist Drosendorf unsere neue Heimat. Hier auf dem Land ist es leicht, mit den neuen Nachbarn in Kontakt zu treten, Freunde zu finden und eine lebenswerte Existenz aufzubauen. Wir lernen jetzt Deutsch, ich in Drosendorf, mein Mann in Horn. Zuerst ist er mit dem Bus gefahren, mittlerweile nimmt ihn ein Bekannter aus dem Ort mit. Für unsere Söhne Nadim (4) und Marouf (2) fängt bald der Kindergarten an. Zurzeit tollen sie am liebsten in ihren Spiderman-Kostümen in der Wohnung herum. Mein Mann und ich müssen eine Arbeit finden, damit wir wieder ein normales Leben führen können. Wir wollen in Österreich niemandem zur Last fallen. Wir sind froh, dass wir aus Traiskirchen ins Waldviertel gekommen sind. Unsere Schwestern und Brüder sind über die halbe Welt verstreut, zwei von ihnen sind in Graz und Villach. Einer hat uns gestern besucht. Natürlich haben wir ihn syrisch bekocht.

Mit herzlichem Dank an Lea Müller-Funk, die als Übersetzerin fungiert hat.