Chava Alichadzhieva: "In Vorarlberg hat es uns gut gefallen, aber in Wien haben wir unser Leben aufgebaut."

Check-In: Chava Alichadzhieva aus Tschetschenien

Flüchtlinge erzählen ihre Geschichte. Diese Woche: Chava Alichadzhieva, 32 Jahre alt

Drucken

Schriftgröße

Ich kam vor zwölf Jahren mit meinen Eltern nach Österreich. Weil wir Tschetschenen sind, mussten wir vor dem Krieg und der Verfolgung fliehen. Die ersten sieben Jahre verbrachten wir als Flüchtlinge in Vorarlberg, dann kamen wir nach Wien. In Vorarlberg hat es uns gut gefallen, aber in Wien haben wir unser Leben aufgebaut. In Wien angekommen, haben wir zuerst im Integrationshaus gewohnt, danach wurden wir privat bei einer Familie untergebracht. In Wien habe ich auch meinen Mann kennengelernt. Er arbeitet in Niederösterreich und pendelt jeden Tag eineinhalb Stunden. Ich wohne mit ihm und unseren vier Kindern in einer Genossenschaftswohnung.

Über ein Fernstudium an einer Universität in Moskau habe ich eine Ausbildung zur Juristin gemacht. Nachdem ich meine Arbeitserlaubnis erhalten hatte, war ich in der Wirtschaft tätig und habe mich um meine Kinder gekümmert. Zwei gehen schon in die Schule, die anderen beiden besuchen noch den Kindergarten. Wir sprechen miteinander meistens Deutsch. Vor drei Wochen habe ich eine Kindermodenboutique eröffnet. Ich importiere Ware aus Italien und Deutschland. Es war schon länger mein Traum, mich selbstständig zu machen und mir etwas aufzubauen.