Check-in: Haroon aus Pakistan

Flüchtlinge erzählen ihre Geschichte. Diese Woche: Haroon Afridi, 19, aus Pakistan.

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Ich heiße Haroon und komme aus einem kleinen Dorf in Pakistan. Meine Mutter ist früh verstorben, deshalb bin ich mit meinem Vater und meinem Bruder aufgewachsen. In unserem Dorf gab es keinen Strom, außer einer Kuh haben wir nicht viel besessen. Es kam oft zu gewalttätigen Unruhen. Deshalb bin ich nach Österreich gekommen. Mein Vater und mein Bruder sind noch in Pakistan. Ich vermisse meine Familie sehr. Leider kann ich nur sehr selten mit meinen Verwandten sprechen, weil sie kein Handy haben und nicht an das Stromnetz angebunden sind.

In Österreich habe ich durch die Caritas in Vorarlberg eine Unterkunft gefunden. Vor zwei Jahren habe ich im Hotel-Restaurant Bergerhof im Montafon eine Lehre zum Koch begonnen. Ich musste mich aber erst an die österreichische Gewürzpalette und die Lebensmittel gewöhnen. In Pakistan kocht man sehr scharf und mit viel Chili. Manchmal koche ich für meinen Chef pakistanische Spezialitäten, aber ich kann auch schon einige österreichische Gerichte kochen. Ich möchte auf jeden Fall im Montafon bleiben, weil ich mich hier heimisch fühle und die Natur genieße. Ich habe schon viele Freunde gefunden, die meine neue Familie geworden sind. In meiner Freizeit spiele ich Volleyball im Montafoner Volleyball-Club. Das einzige, was mir noch fehlt, ist eine kleine und leistbare Wohnung in der Umgebung. Dann kann ich endlich auf eigenen Beinen stehen.