Coronavirus: 500 Menschen und Johann Gudenus bei FPÖ-Demo

Die FPÖ Wien demonstrierte am Mittwochnachmittag gegen die Corona-Politik der Regierung.

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Die FPÖ Wien hat am Mittwochnachmittag auf dem Heldenplatz gegen die Corona-Politik der Bundesregierung demonstriert. Dem Aufruf kamen laut Polizei rund 500 Personen nach. Den Abstand hielten die Besucher dank auf dem Boden fixierten Babyelefanten aus Karton durchaus ein, allerdings trug kaum jemand einen Nasen-Mund-Schutz bzw. eine "Regierungsburka", wie Parteichef Dominik Nepp diesen titulierte.

In seiner rund 15-minütigen Rede holte Nepp zu einem Rundumschlag gegen die türkis-grüne Bundesregierung und deren aus FPÖ-Sicht überzogenen Maßnahmen bis hin zur Laschheit der EU aus. Die Protestkundgebung sei ein "Akt der staatsbürgerlichen Notwehr", stellte er eingangs klar. "Stoppen wir gemeinsam den Corona-Wahnsinn!", forderte er seine Zuhörer auf.

Die Rede des freiheitlichen Landesparteiobmanns strotzte nur so von verbalen Anwürfen - Kurz sei etwa ein "Totengräber" und Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) habe es mit seinem Flex-Sager "komplett den Vogel rausgehaut". Dem Publikum gefiel, was es hört und skandierte während der Kundgebung mehrmals "Kurz muss weg".

Keine freundlichen Worte fand Nepp auch für die Teilnehmer einer Gegendemonstration, die in einiger Entfernung, aber doch in Sicht- und Hörweite beim Äußeren Burgtor ihren Unmut über die FPÖ-Veranstaltung kund taten. Laut Polizei nahmen an dieser Gegenveranstaltung rund 150 Personen teil. Eine Wiese und mehrere Reihen an Polizisten sorgten für einen Puffer zwischen den beiden Gruppierungen. Offensichtliche Tumulte gab es keine.

Gudenus als Überraschungsgast

Neben freiheitlichen Stadtpolitikern mischten sich auch der Wien-Wahlkampfleiter und FPÖ-Delegationsleiter im EU-Parlament, Harald Vilimsky, Generalsekretär Michael Schnedlitz und Identitären-Chef Martin Sellner unter die Zuhörer.

Überraschenderweise war auch Johann Gudenus vor Ort. Der ehemalige geschäftsführende Klubobmann der FPÖ hat sich, nachdem er im Vorjahr über das Ibiza-Video gestolpert ist, vollständig aus der Politik und auch aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.

Gudenus trat nach dem Bekanntwerden des Ibiza-Videos nicht nur von allen politischen Ämtern zurück, sondern auch aus der freiheitlichen Partei aus. Bei der Demonstration der Wiener Landespartei hielt er sich im Hintergrund und tratschte scheinbar entspannt mit anderen Besuchern, darunter dem ehemaligen freiheitlichen Nationalratsabgeordneten Johannes Hübner.