Ex-FPÖ-Chef Strache wegen Untreue angeklagt
Dem ehemaligen FPÖ-Politiker Heinz-Christian Strache wird vorgeworfen, dass er versucht hat, sich die Prämie einer Lebensversicherung in der Höhe von mehr als 300.000 Euro anzueignen. Diese hatte die FPÖ Wien 2007 für ihn abgeschlossen. Als Versicherter wurde Strache als Landesparteiobmann eingesetzt, im Falle seines Todes sollte seine Familie abgesichert werden, im Erlebensfall die Wiener Freiheitlichen. Auch ein Parteikollege von Heinz-Christian Strache wurde in derselben Causa angeklagt.
Druck auf FPÖ-Funktionäre?
Laut Staatsanwaltschaft Wien sollen Strache und der Parteikollege – ohne Absprache im Parteigremium – eine Vereinbarung zwischen der FPÖ Wien und Strache erstellt haben, laut derer er auch im Erlebensfall Bezugsberechtigter der Prämie sein sollte. Außerdem wollte der Ex-FPÖ-Chef und -Vizekanzler nach seinem Rücktritt aus der Partei, Mitglieder wiederholt dazu überreden, das Geld an ihn auszuzahlen, heißt es in einer Aussendung der Staatsanwaltschaft.
Strache wehrt sich
In einer Stellungnahme weist Strache den Vorwurf zurück: „Ich habe niemals unzulässig über Parteigelder verfügt oder mir etwas auszahlen lassen – im Gegenteil: Ich habe eine Auszahlung während meiner aktiven Obmannzeit ausdrücklich abgelehnt und stets auf die korrekte Umsetzung des bestehenden Beschlusses bestanden, der über viele Jahre hinweg nie in Frage gestellt wurde. Dies können sowohl Zeugen als auch Chatverläufe belegen.“
Noch ist die Anklage nicht rechtswirksam, dem ehemaligen Politiker könnten im Falle einer Verurteilung bis zu zehn Jahre Haft drohen. Für den nunmehrigen Bezirksrat in Wien-Floridsdorf (Team Strache) gilt die Unschuldsvermutung.