FPÖ-Zeitung bringt widerlegte Fake-News

Was ist dran an den Meldungen über Prepaid-Kreditkarten für Flüchtlinge?

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In der aktuellen Ausgabe der freiheitlichen Parteizeitung "Neue Freie Zeitung" (NFZ) geht es unter anderem um Prepaid-Kreditkarten, die angeblich in Bosnien-Herzegowina von Flüchtlingen benutzt werden. Der Artikel bezieht sich auf Informationen des slowenischen Senders "Nova 24 TV", der gemeinhin dem rechten Meinungsspektrum zugeordnet wird. Laut NFZ sollen Flüchtlinge in "Markenkleidung" und mit den "neuesten Smartphones" an Bankomaten mit den Karten Geld abheben. Auch Fotos von den Karten kursieren in den sozialen Medien.

Das Geld, angeblich zwischen 90 und 550 Euro im Monat, soll von UNO, EU und Hilfsorganisationen kommen. Tatsächlich gibt es solche Kreditkarten des UN-Flüchtlingshilfswerks, wie die Faktenchecker "Mimikama" herausfanden, jedoch sind sie Teil eines Projektes in Griechenland. Dort bekommen ausgewählte Migranten das Geld, das sie normalerweise in bar bekommen würden, auf den Prepaid-Kreditkarten, die nicht überzogen werden können. Die Beiträge stehen im Einklang mit den griechischen Sozialleistungen. Es wird monatlich überprüft, ob die Karten auch wirklich nur von in Griechenland anwesenden Flüchtlingen verwendet werden. In anderen Ländern sind die Karten nicht gültig. In der Türkei gibt es ein ähnliches Programm. Auch im Rahmen der Entwicklungshilfe, zum Beispiel in Afrika, gibt es immer mehr "bargeldlose" Lösungen.