Graz: Ex-Schüler (21) tötete zehn Menschen
Am Dienstagvormittag fielen am Grazer BORG Dreierschützengasse Schüsse. Dabei wurden neun Menschen getötet, der Täter verübte nach der Tat selbst Suizid. Bei den Opfern handelte es sich um sechs weibliche und drei männliche Personen. Am Dienstagabend erlag eine zehnte Person im Spital ihren Verletzungen. Elf Personen wurden teils schwer verletzt. Das bestätigten die Behörden am Dienstagnachmittag.
Der 21-Jährige Täter hatte laut Behörden eine Waffenbesitzkarte. Er war selbst Schüler des Gymnasiums gewesen, hatte die Schule aber nicht abgeschlossen, so Innenminister Gerhard Karner bei einer Pressekonferenz. Bei den zwei Tatwaffen handelt es sich um eine Lang- und eine Faustfeuerwaffe. Der Täter war nicht amtsbekannt.
Medienberichte darüber, dass eines der Opfer eine Lehrkraft gewesen sein soll, wurden von den Behörden nicht bestätigt.
Keine Informationen zu Hintergründen
Zu den Tat-Hintergründen gibt es noch keine Informationen. Der Generaldirektor für öffentliche Sicherheit, Franz Ruf, sprach bei einer Pressekonferenz am Dienstagnachmittag davon, dass 300 Beamte im Einsatz waren.
Am Mittwoch findet um 10 Uhr eine landesweite Trauerminute statt. Bundeskanzler Stocker rief eine dreitägige Staatstrauer aus.
Hilfe bei Krisen
Österreichische Telefonseelsorge (0-24 Uhr, kostenlos unter 142), online unter: telefonseelsorge.at
Psychiatrische Soforthilfe (0-24 Uhr, 01/31 330), online unter: psd-wien.at
Kindernotruf (0-24 Uhr, 0800 567 567) Rat auf Draht (0-24 Uhr, 147), online unter: rataufdraht.at
Kriseninterventionszentrum (Montag bis Freitag 10-17 Uhr, 01 406 95 95), anonyme E-Mail-Beratung (kriseninterventionszentrum.at)
Schule evakuiert, Betreuung eingerichtet
Die unverletzten Kinder und Jugendlichen wurden nahe der Grazer Helmut-List-Halle untergebracht und von Kriseninterventionsteams und dem Roten Kreuz versorgt. In der ASKÖ-Halle in der Nähe der Schule wurde eine Anlaufstelle für Eltern eingerichtet. Das gesamte Gebiet um die Schule war am Dienstagvormittag abgeriegelt, die Polizei patrouillierte rund um die Dreierschützengasse.
In Graz finden am Dienstag Gedenkgottesdienste statt.
Der Großeinsatz begann um 10 Uhr, zu diesem Zeitpunkt gingen Anzeigen wegen Schüssen und lauten Schreien ein. Rund 50 Minuten soll ein Helikopter um die Schule gekreist haben, von außen sollen die Schüsse nicht wahrnehmbar gewesen sein. Laut Polizei waren Rettungs- und Einsatzkräfte bereits wenige Minuten nach Verständigung vor Ort.