Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger sieht Handlungsbedard

Hohe Radikalisierungsgefahr unter jungen Muslimen

Ein Drittel der Befragten im Umfeld der Jugendzentren hegt starke Sympathien für den Dschihadismus.

Drucken

Schriftgröße

Wie profil in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, ist ein Drittel der jungen männlichen Muslime akut gefährdet, sich zu radikalisieren. Sie hegen laut einer Studie im Auftrag der Stadt Wien, für die im Winter 2014/2015 insgesamt 400 Personen im Umfeld von Jugendzentren befragt wurden, starke Sympathien für den Dschihadismus, bejahen Gewalt, wenn es um Religion oder Ehre geht, und stehen der westlichen Kultur feindselig gegenüber. Unter jugendlichen Tschetschenen trifft das sogar auf jeden Zweiten zu, unter Türken auf jeden Vierten. Ein weiteres Drittel der Burschen schwankt zwischen einer radikalen und liberalen Einstellung, der Rest wird als liberal und gemäßigt eingestuft. Unauffällig sind die muslimischen Mädchen.

Stark ausgeprägt unter jugendlichen Muslimen sind auch Homophobie und Antisemitismus: 47 Prozent lehnen Juden ab, 60 Prozent Homosexuelle.

Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger sieht die Studie als Zeichen dafür, dass „wir hinschauen und aktiv sind“. Sie will die Jugendarbeit weiter ausbauen, die Eltern stärker in die Pflicht nehmen und in Schulen die Aufklärung über Demokratie und Diversität forcieren.