Ibiza-Video - Gudenus zu Drogen-Verdacht: "Schnee von gestern"

Ex-FPÖ-Politiker verweist auf Einstellung des Verfahrens.

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Ex-FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus verweist darauf, dass das Verfahren wegen Drogenkonsums im Zusammenhang mit dem Ibiza-Video eingestellt wurde. "Das ist Schnee von gestern. Das Verfahren gegen mich wurde eingestellt", sagte Gudenus der Zeitung "Heute". Zu seinem mutmaßlichen Kokainkonsum äußerte sich Gudenus, der als Politiker wiederholt eine härtere Drogenpolitik gefordert hatte, nicht.

Laut Sonderkommission war Gudenus bei Gesprächen im Vorfeld der versteckten Aufnahmen des Ibiza-Videos beim zweimaligen Kokainkonsum gefilmt worden. Auf Dienstag veröffentlichten Bildern ist Gudenus in einschlägiger Pose über ein Tischchen gebeugt zu sehen. Die Staatsanwaltschaft Wien hat die Causa wegen Verjährung eingestellt.

Von den Zusammenkünften im Vorfeld des Treffens auf Ibiza, bei dem sich dann Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache um Kopf und Kragen redete, hat die SoKo laut "Kurier" zahlreiche Videoaufnahmen und mehrere Audiodateien in Händen. Was dort im Detail besprochen worden ist, sei unklar, der Bericht halte aber "die ersten groben Details" fest, so die Zeitung. Besprochen worden soll dabei etwa sein, welche Firmen der Lockvogel - die vermeintliche russische Oligarchennichte - einrichten sollte, um ins Geschäft zu kommen.

Zwielichtige Treffen

Am 13. April 2017 - drei Monate vor dem Ibiza-Dreh - soll es dann laut den dem "Kurier" zugespielten Unterlagen in einer Privatwohnung in Wien-Landstraße zu einem Treffen zwischen Gudenus, dem mutmaßlichen Videohersteller und Detektiv H. sowie einer Immobilienhändlerin gekommen sein, von dem Treffen sollen vier kurze Videos erstellt worden sein.

Der mutmaßliche Drogenkonsum von Gudenus soll dann bei einem weiteren Treffen zwei Wochen später dokumentiert worden sein, der "Kurier" veröffentlichte dazu auch entsprechende Video-Screenshots. Stattgefunden haben soll diese Zusammenkunft zunächst in einem Lokal am Südtiroler Platz. "Die Gebrüder Gudenus erscheinen und das Gespräch wird in den hinteren Bereich des Lokals verlegt. Neuerlich werden 'Vertragsmodalitäten' besprochen", so die Kripo laut den Unterlagen. Anschließend habe sich das Treffen in ein Wiener Promi-Hotel verlagert ("Suite 1608"), dabei soll ein mehr als sieben Stunden langer Audiomitschnitt angefertigt worden sein. Entstanden sei dort eben auch das kurze Video, das Gudenus mutmaßlich "beim zweimaligen Suchtgiftkonsum" zeigt.