Interview: MedAT-Entwickler weist Kritik zurück

In einem Interview in der aktuellen profil-Ausgabe nimmt Martin Arendasy, Leiter des Arbeitsbereiches Psychologische Diagnostik & Methodik am Institut für Psychologie der Uni Graz, zur Kritik von Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser Stellung.

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Oberhauser hatte gemeint, der von Arendasy entwickelte Aufnahmetest für das Medizinstudium (MedAT) benachteilige Frauen und müsse daher überarbeitet werden. Arendasy dazu: „Unsere Tests sind gender-fair in dem Sinn, dass sie Chancengleichheit garantieren. Und das behaupten wir nicht, sondern diese Gender-Fairness haben wir empirisch belegt.“ Die – in der Vorwoche veröffentlichten – besseren Ergebnisse von Männern gegenüber Frauen beim heurigen MedAT seien Folge „tatsächlicher Leistungsdifferenzen“.

Laut dem Psychologie-Professor sei es „ein verfehlter Ansatz, wenn man fordert, dass bei 58 Prozent Bewerberinnen auch 58 Prozent an Frauen aufgenommen werden müssen“. Arendasy im profil-Interview: „Leider wird dieser fehlerbehaftete Vergleich im Zusammenhang mit dem Medizinaufnahmetest öfter angestellt und führt dann zu politischen Fehlschlüssen.“ Der MedAT könne nicht ausgleichen, „was in der Erziehung und 15 Schuljahren passiert“ sei. Dies sei eine „politische Aufgabe“.