Maler Odin Wiesinger nimmt Stellung zu seiner umstrittenen Nominierung

profil-Interview mit Odin Wiesinger: „Nur feine Menschen, angenehme Zeitgenossen waren sicher nicht unter den KZ-Häftlingen“.

Drucken

Schriftgröße

Der Maler Odin Wiesinger nimmt Stellung zu seiner umstrittenen Nominierung, vergleicht Sozialismus mit Nationalsozialismus und droht seinen Kritikern: „Irgendwann seid ihr dran!“

Wie profil in seiner Sonntag erscheinenden Ausgabe berichtet, nimmt der von der FPÖ in den oberösterreichischen Landeskulturbeirat entsandte Maler und Bildhauer Odin Wiesinger im Interview Stellung zu seiner umstrittenen Nominierung: „Dieser Beirat ist im Grunde vollkommen zahnlos, weil sich niemand an die Empfehlungen halten muss. Durch meine Nominierung wurde dieses Gremium der Allgemeinheit bekannt.“

Was Wiesingers Mitarbeit bei der im Vorjahr eingestellten FPÖ-Postille „Aula“ betrifft, in der KZ-Häftlinge als „Landplage“ bezeichnet wurden, resümiert der erklärte Lieblingsmaler von Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ): „Nur feine Menschen, angenehme Zeitgenossen waren da sicher nicht darunter. Diese Herrschaften“ hätte bereits der damalige Landeshauptmannstellvertreter in den 1960er-Jahren in seinen Memoiren so bezeichnet.

Zum Vorwurf der „Nähe zu NS-Ideologien“ entgegnet Wiesinger, dass ihm „Sozialismus in seiner Gesamtheit – der nationale wie internationale – nicht behagt. Ich sehe beides als Völkergefängnis an“. Er lehne den Sozialismus jeder Ausprägung ab: „Verbrecherisch in ihren Auswirkungen waren beide, Nationalsozialismus wie Sozialismus.

Das muss man ohne ideologische Scheuklappen sagen dürfen.“ Bei der Frage nach der „Ausschwitzlüge“ entgegnet der Maler: „Das ist bis heute nicht mein Ressort. Außerdem gibt es auch immer wieder neue Erkenntnisse darüber.“ Seinen Kritikern lässt Wiesinger ausrichten: „Ich kann viel einstecken, es möge mir daher erlaubt sein, manchmal auch auszuteilen. Ich bin nicht nachtragend, dennoch denke ich: ,Euch merke ich mir, und irgendwann seid ihr dran.‘“