Reinhold Messner

Messner gegen Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler

Extrembergsteiger sieht „völkisch-nationales Wunschdenken österreichischer Rechtspolitiker“.

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In der aktuellen profil-Ausgabe übt der Extrembergsteiger Reinhold Messner scharfe Kritik an der geplanten Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler. Der gebürtige Südtiroler meint, das Vorhaben erinnere an einen „Ahnenpass“ und entspringe dem „völkisch-nationalen Wunschdenken einiger österreichischer Rechtspolitiker“. 1939 mussten Südtiroler wählen, ob sie ins „Dritte Reich auswandern und Volksdeutsche werden oder in Italien bleiben. Wir brauchen das nicht ein zweites Mal, das zerreißt das Land.“ Südtirol habe zu Österreich aus historischen Gründen eine besondere Beziehung, verfüge heute aber über eine starke Autonomie und gehöre zu den erfolgreichsten Regionen in Europa.

"Strache war und bleibt zu extrem"

Im profil-Gespräch sagt Messner: „Warum will man Menschen gegeneinander aufbringen, unseren Frieden, unseren Erfolg, unsere Politik durcheinander bringen? Was bilden sich diese Leute in Wien ein?“ Er sei, so Messner weiter, mit „Herrn Kurz im Sommer nicht auf den Ortler gestiegen, weil ich wusste, dass er diese Koalition machen wird.“ Für ihn, Messner, „war und bleibt Herr Strache extrem, zu weit rechts. Ich werde darum kämpfen, dass diese rechten, völkischen Vorstellungen nicht Platz greifen.“ Laut profil versteht der Bergsteiger sich selbst als Südtiroler mit einem italienischen Pass: „Diese Identifikation braucht keinen zweiten Pass.“ Messner hoffe, „dass zumindest die nächste Generation der Südtiroler einen europäischen Pass haben wird“.