profil-Morgenpost: Paradiesische Zustände

Guten Morgen!

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Sind Sie heute von idyllischem Vogelgezwitscher geweckt worden? Nein? Sollten Sie in Wien leben, kann es durchaus sein, dass die Vögel in Ihrer Umgebung gerade Wichtigeres zu tun haben. Da der Verkehrslärm in den Städten momentan weit geringer ist, müssen Vögel weniger und leiser singen, wie Wildtierbiologe Klaus Hackländer im profil-Interview erklärt, und haben mehr Zeit für andere Dinge, wie Brutpflege.

„Paradiesische Zustände“ würden aktuell für viele Tiere herrschen, so Hackländer. Dazu passt der streifenfreie, blaue Himmel, der uns fast täglich beschert wird. Wie sich der Mangel an Verkehr und Industrieaktivitäten auf das Klima auswirkt, hat Kollegin Franziska Dzugan recherchiert.

Das schöne Wetter draußen zu genießen kann jedoch unerfreuliche Nachwirkungen haben – und hier ist nicht von einer Ansteckung mit dem Coronavirus die Rede: Die Anzeigen wegen Verstößen gegen die Epidemiegesetzgebung erleben einen Boom, so Rosemarie Schwaiger: „Innerhalb weniger Wochen mutierte Österreich zu einem Operetten-Polizeistaat, in dem harmlose Bürger nach Gutdünken drangsaliert werden.“

Bis in die Dating-App „Tinder“ scheint der Arm des Gesetzes aber noch nicht zu reichen, denn dort suchen einige Spitalsärzte nach intimen Treffen. „Social distancing“ sieht anders aus, stellt Kollege Thomas Hoisl fest.

Wir praktizieren weiter – also das Abstandhalten – und wünschen Ihnen einen schönen Tag!

Ines Holzmüller

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