Mit Asylstatus in Österreich

Mutmaßliche Jihadisten in Wien festgenommen

Aktuell. Mutmaßliche Jihadisten in Wien festgenommen

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Bisher habe man noch "keine Verständigung darüber erhalten, dass die Festgenommenen in die Justizanstalt eingeliefert" worden sind, erklärte Bussek. Erst nach Einlieferung und Prüfung der Fälle könnten innerhalb von 48 Stunden "allenfalls Anträge" gestellt werden. Das Landesgericht für Strafsachen Wien müsse dann noch innerhalb derselben Frist über die Anträge entscheiden.

Unklarheit über Einlieferung in Justizanstalt
Keine Angaben konnte Bussek dazu machen, wann und ob es zu einer Einlieferung der Betroffenen in die Justizanstalt komme. Feststehe lediglich, dass die Behörden nach einer Festnahme insgesamt ebenfalls 48 Stunden Zeit für eine Einlieferung hätten.

Laut "Presse" wurden insgesamt zehn Personen festgenommen. Neun davon seien anerkannte Konventionsflüchtlinge aus Tschetschenien, im Alter zwischen 17 und 32 Jahren - unter ihnen auch eine Frau. Bei dem Zehnten soll es sich um einen österreichischen Staatsbürger türkischer Abstammung handeln, der als "Schleuser bzw. Organisator" aufgetreten sei. Diese Angaben bestätigte Bussek nicht.

Laut "Kurier" wurde der 17-Jährige aufgrund seiner Minderjährigkeit inzwischen wieder freigelassen. Auch diese Angaben bestätigte Bussek nicht.

Intensive Ermittlungen im Vorfeld
Am Mittwochnachmittag hieß es aus dem Innenministerium, dass der Festnahme der Personen intensive Ermittlungen des Staatsschutzes voraus gegangen seien. Die gesamte Amtshandlung wurde in Abstimmung und über Auftrag der Staatsanwaltschaft Wien von den Verfassungsschutzbehörden geführt.

Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) bedankte sich in einer Stellungnahme für die professionelle Ermittlungsarbeit: "Ich gratuliere dem Bundesamt und den Landesämtern für Verfassungsschutz und allen Beteiligten Einsatzkräften zu diesem beeindruckenden Schlag gegen die Jihadisten."

"Null-Toleranz-Politik gegen Jihadisten"
Mikl-Leitner sieht nun die Gerichte am Zug. "Gegen Jihadisten kann es nur eine Null-Toleranz-Politik geben", meinte die Innenministerin zudem. "Ich habe vor mehreren Wochen gemeinsam mit dem Justiz- und dem Außenminister ein Maßnahmenpaket gegen Jihadisten vorgelegt." Einer der Punkte: Im Falle von "Foreign Fighters" mit Asylstatus in Österreich sei dieser Status konsequent abzuerkennen. "Jene, die selbst die Toleranz mit Füßen treten, dürfen nicht damit rechnen, dass wir dies tolerieren."

Mikl-Leitner warnte allerdings davor, "jetzt jene Asylwerber, für die wir gerade Quartiere in Österreich suchen, mit diesen Personen in einen Topf zu werfen". Das genaue Gegenteil sei der Fall: "Die Kriegsflüchtlinge, die jetzt täglich nach Europa gelangen, flüchten genau vor diesen Jihadisten und brauchen unseren Schutz."

(APA/Red.)