Grünen- Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek, Moderatorin Claudia Reiterer (ORF) und ÖVP-Spitzenkandidat Sebastian Kurz

Nationalratswahl-Countdown – Noch 16 Tage bis zur Wahl

Weitere Sonntagsfrage - Gute Quoten für ORF-Duell - FPÖ-Klage gegen Kurz - Kern sieht "kolossale Fehleinschätzung" bei Wiener Genossen - Weitere Promis für Kurz - Liste Pilz in "Phase Blau".

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SONNTAGSFRAGE

Die Tageszeitung "Österreich" veröffentlichte am Freitag eine neue Wahl-Umfrage. Demnach liegt die ÖVP in der Sonntagsfrage derzeit mit 33 Prozent weiterhin signifikant in Führung. FPÖ und SPÖ liegen mit 26 bzw. 24 Prozent innerhalb der Schwankungsbreiten. Die NEOS werden in der Umfrage mit sechs Prozent, die Grünen mit fünf Prozent und die Liste Peter Pilz mit vier Prozent ausgewiesen. Die Umfrage wurde vom Institut Research Affairs (25. bis 28. September, 1.000 Online-Interviews, Schwankungsbreite plus/minus 3,2 %) durchgeführt.

ORF-DUELL

Durchschnittlich 636.000 Zuschauer verfolgten Donnerstagabend die TV-Konfrontationen zwischen ÖVP-Chef Sebastian Kurz und der grünen Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek. In den Spitzen sahen bis zu 753.000 Politikinteressierte die fünfte von zehn Debatten im öffentlich-rechtlichen Sender. Der Marktanteil betrug 23 Prozent. Das nächste ORF-Duell findet am Dienstag zwischen Kurz und NEOS-Chef Matthias Strolz statt.

Wenig Einigkeit zwischen Lunacek und Kurz

FPÖ-KLAGE

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und sein Generalsekretär Herbert Kickl haben gegen ÖVP-Spitzenkandidat Sebastian Kurz Klage beim Handelsgericht Wien eingebracht. Anlass für den Schritt ist eine Diskussion zwischen Strache und Kurz auf dem Internet-TV-Sender oe24.tv. Kurz hatte dort im Zusammenhang mit veröffentlichten Strategiekonzepten zur Übernahme der ÖVP in den Raum gestellt, dass Teile der Dokumente möglicherweise von Strache und Kickl manipuliert bzw. verfasst worden sein könnten. Die beiden Freiheitlichen stellten in einer Aussendung klar, dass diese Verdächtigung falsch und sowohl ehrenbeleidigend als auch kreditschädigend sei.

ZEITUNGSBOULEVARD

Als "kolossale Fehleinschätzung" bezeichnete Bundeskanzler und SPÖ-Chef Christian Kern beim "Kurier"-Tag die wirtschaftliche Unterstützung der Wiener Gratiszeitungen durch die SPÖ-regierte Stadt Wien. Kern lieferte sich zuletzt mit der Tageszeitung "Österreich" wegen der Veröffentlichung SPÖ-interner Papiere eine veritable Auseinandersetzung. Der Kanzler verhängte einen Interview- und Inseratenboykott über das Gratisblatt. Auf dem Weg zum EU-Gipfel nach Estland ließ sich Kern unterdessen für die Titelseite der "Kronen Zeitung" unter dem Titel "Eine 'Krone' für den Kanzler" mit einer aktuellen Ausgabe der größten Tageszeitung des Landes ablichten. Eine "Österreich"-Journalistin, die ursprünglich Teil der Journalisten-Delegation nach Tallinnn sein sollte, wurde von Kern übrigens wieder ausgeladen.

KURZ-UNTERSTÜTZER

Nach Niki Lauda gibt es mit Arabella Kiesbauer und Serge Falck weitere prominente Unterstützer für ÖVP-Spitzenkandidat Sebastian Kurz. Kiesbauer begründete ihr Engagement damit, dass Kurz sie hoffen lasse, "dass da jemand ist, der eine Vision hat, die ich teile. Ich muss nicht mit jeder einzelnen Entscheidung konform gehen, aber die Marschrichtung stimmt." In Kurz sehe sie "unsere letzten Chance, dass sich etwas ändern kann", erklärte die TV-Moderatorin in einem Video-Clip.

PILZ-VIDEO

Die Liste Peter Pilz nimmt in einem neuen Wahlwerbevideo die FPÖ ins Visier. "Heute starten wir die 'Phase Blau'", so Peter Pilz in einer Aussendung. In dem Clip wird der Kreislauf der FPÖ wie folgt dargestellt: "Oppositionsbank, Regierungsbank, Anklagebank." Mit einer Stimme für Pilz habe man am 15. Oktober die Möglichkeit diesen freiheitlichen Kreislauf zu unterbrechen, so der ehemalige Grüne.