Udo Landbauer

Internationale Pressestimmen zum Akademikerball und zum Fall Landbauer

Die internationale Presse schreibt zum Akademikerball und zur Causa um den niederösterreichischen FPÖ-Spitzenkandidaten Udo Landbauer:

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The Guardian (London):

"Der Akademikerball vom Freitag in Wien illustriert das Dilemma der FPÖ: Das politische Kalkül würde den Politikern der Partei gebieten, sich von der großdeutschen Ideologie zu distanzieren, die bei der überwältigenden Mehrheit der österreichischen Wähler unpopulär ist. Doch ihre Burschenschaften verlangen eine entschlossene Loyalität zu ihren Traditionen."

"Frankfurter Allgemeine Zeitung":

"Dass diese Woche Nazi-Gesänge aus dem Liederbuch der österreichischen Burschenschaft des FPÖ-Politikers Udo Landbauer bekanntgeworden sind, ist nicht nur wegen des Zeitpunkts vor Regionalwahlen in Niederösterreich nächsten Sonntag brisant. Es wirft auch ein Schlaglicht auf den Akademikerball, der an diesem Freitag von der FPÖ ausgerichtet wird. Denn dieser Ball hat einen engen Bezug zu den Burschenschaften und ähnlichen Studentenverbindungen, aus denen sich ein Gutteil des Führungspersonals der rechten Partei rekrutiert.

Ohnehin sind schon Demonstrationen angemeldet worden, um gegen diese Tanzveranstaltung der FPÖ, die neuerdings in der österreichischen Bundesregierung sitzt, zu protestieren. Die Kontroverse um das Liederbuch der Burschenschaft könnte diesen Protest weiter anheizen."

Rheinische Post (Düsseldorf):

"Vertreter der konservativen ÖVP reagieren auf den jüngsten Nazi-Skandal (den Fall Landbauer, Anm.) des Koalitionspartners zahm bis hilflos. Der junge Parteichef und Bundeskanzler Sebastian Kurz hielt die Verabschiedung der österreichischen Olympiamannschaft für wichtiger, als aus diesem ernsten Anlass vor die Presse zu treten. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verdachts auf nationalsozialistische Wiederbetätigung. Über Twitter schickte Kurz eine Erklärung nach: 'Null Toleranz bei Antisemitismus, Rassismus und Verherrlichung der NS-Schreckensherrschaft.' Ein schmales Lippenbekenntnis, denn Kurz weiß, mit welcher Partei er regiert."