profil-Morgenpost: Kleine Revolutionen

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Weitgehend unbemerkt von einer breiteren Öffentlichkeit vollzog sich vor zwei Wochen eine kleine Revolution in Österreich: Das Medikament zum medikamentösen Schwangerschaftsabbruch „Mifegyne“ darf nun von allen niedergelassenen Frauenärzten verschrieben werden. Zuvor durften dies nur Kliniken, die auch einen chirurgischen Schwangerschaftsabbruch anbieten. Das bedeutet vor allem für Frauen in ländlichen Gebieten - wo es solche Kliniken kaum oder gar nicht gibt - eine massive Verbesserung des Zugangs zu Schwangerschaftsabbrüchen.

Die Entscheidung sei laut „Standard“ auf Betreiben des grünen Gesundheitsministeriums gefallen – sehr zum Unmut der konservativ-katholischen Elemente der ÖVP. Ein kleiner Sieg für den Juniorpartner in der Regierung also? Gesundheitsminister Rudolf Anschober ist ja neuerdings der beliebteste Politiker - für Sebastian Kurz wohl auch eine kleine Revolution. Welche Folgen der Abstieg des Bundeskanzlers für uns hat, wird sich zeigen, meint Kollegin Rosemarie Schwaiger: „Mit Sicherheit tüftelt der Beraterstab des Kanzlers schon an Strategien, um den Chef wieder ins rechte Licht zu rücken. Hoffentlich überstehen wir das ohne einen zweiten Lockdown.“

Auch ohne Lockdown wird es ein Sommer wie niemals. Während sich Teile profil-Redaktion am Urlaub in Österreich versuchen, bereiten wir auch die Feierlichkeiten anlässlich unseres 50-Jahre-Jubiläums vor: An große und kleine Revolutionen erinnern sich bekannte Persönlichkeiten und profil-Redakteure in ihren „profil-Momenten“, die wir in den nächsten Wochen auf profil.at und unseren Social-Media-Kanälen veröffentlichen. Schauen Sie doch vorbei!

Einen revolutionären Mittwoch wünscht,

Ines Holzmüller