profil 11/1992
Jörg Haider, Konrad Kujau, Herbert Krejci

profil vor 25 Jahren: Jörg Haider, Konrad Kujau, Herbert Krejci

Das profil vor 25 Jahren.

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Nach der "Vertreibung der Liberalen setzt Jörg Haider nun zum Marsch auf Wien an“, berichtete profil in der Ausgabe vom 9. März 1992. Kritiker des FPÖ-Chefs seien nun "ausgeschaltet“, darunter auch der als liberal geltende Klubobmann Norbert Gugerbauer. Heide Schmidt, Dritte Nationalratspräsidentin und Präsidentschaftskandidatin der FPÖ, habe intern gegen die Ablöse ihres Parteifreundes protestiert, sich aber schließlich Haiders Willen "unterworfen“. Sie sei wohl "von der Angst beseelt, für immer aus der Politik zu fliegen“.

Von Zorn beseelt fiel die Abschiedsbilanz von Herbert Krejci aus: In einem Gastkommentar beklagte der scheidende Generalsekretär der Industriellenvereinigung, dass die ÖVP das ",bürgerliche Lager‘ Österreichs gewiss nicht (mehr) repräsentiert - aus eigenem Verschulden und aus maßloser Arroganz ihres Führungsklüngels“.

Anlässlich des Kinostarts der Satire "Schtonk“ interviewte profil Konrad Kujau. Der Fälscher der "Hitler-Tagebücher“ erzählte stolz, er beherrsche jede Handschrift "aus dem Kopf“. Gerade habe er eine Vollmacht in der Schrift des Ex-DDR-Chefs Erich Honecker verfasst: "Ich beauftrage Herrn Konrad Kujau, mit der deutschen Journaille zwecks Verkaufs meiner Memoiren zu verhandeln.“ Journalisten hätten bereits Kaufinteresse angemeldet.

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