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profil zuhaus: Das Corona-Blamegame

„Wenn der Söder über dich den Kopf schüttelt, dann ist etwas wirklich falsch“: Eine Debatte zum Tiroler Missmanagement.

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Ausreise aus Tirol nur mit einem negativen Test, Einreise nach Deutschland gar nicht, ein zweites Ischgl. Streit zwischen Bund und Ländern, schlechte Wirtschaftsdaten, Rekordarbeitslosigkeit. Was läuft falsch im Corona-Management? Und wie kommen wir da raus? Darüber debattierten in der zweiten Folge der profil-Clubhouse-Serie „profil zuhaus“ Michaela Reitterer, Präsidentin der Hoteliersvereinigung, Ex-Neos-Chef Matthias Strolz und Heidi Glück, ehemals Pressesprecherin von Kanzler Wolfgang Schüssel und nun Politikberaterin mit den profil-Journalisten Eva Linsinger und Jakob Winter.

„Das ist jetzt ein Imagedesaster“, summierte Glück zu Tirol. Und: „Der Föderalismus ist in der Krise eine stumpfe Waffe.“ Denn: „In der Krise braucht es ein zentrales Durchgriffsrecht.“ Für Strolz hat die Regierung teils die falschen Prioritäten: „Wenn der volle Fokus auf der Darstellung liegt, dann fehlt die Energie für die Umsetzung.“ Und: „Man muss mehr auf Transparenz setzen.“ Reitterer „fehlt ein Krisenmanagement-Plan“. Und: „Man darf nicht vergessen, wie wichtig der Tourismus wirtschaftlich ist.“

Langfristige Folgen aus dem derzeitigen Tiroler „Imagedesaster“ erwarten sich Glück, die selbst einige Jahre in Tirol gelebt hat, und Reitterer übrigens nicht: Dafür gebe es zu viele internationale Stammgäste, die sich auch von der Ischgl-Blamage dieses Jahr nicht vom Sommerurlaub aufhalten ließen. Dennoch: Die Attacken der Tiroler Wirtschaftskämmerer gegen die Bundesregierung hielt die Präsidentin der Hoteliersvereinigung für entbehrlich.