Rainer Nikowitz: Angelöblich

Am 20. Dezember soll es also so weit sein mit der Angelobung der neuen Regierung. Präsident Van der Bellen bereitet sich schon vor.

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Van der Bellen: Jetzt sag amoi: Wie hättst es denn du gmacht? Fischer: Mit de Augenbrauen. Van der Bellen: Hä? Fischer: Wenn i de Augen zsammkneif, dann schau i aus wie a aserbeidschanischer Schutzgeldeintreiber. Van der Bellen: Verstehe. Also wär des quasi Klestil reloaded gwesen. Fischer: Net ganz. I hätt dazu nämlich gelächelt. Damit hätt i zwar irgendwie schiach gschaut – aber irgendwie a net. Da hätt ma niemand an Strick draus drehen können und meine Leut wären trotzdem zfrieden gwesen. Van der Bellen: Des hilft mir jetzt a net weiter. Fischer: Tja. Der eine hat’s, der andere net. Van der Bellen: I könnt in meiner Rede … i weiß a net. Irgendwas über europäische Werte vielleicht? Fischer: Ja. Eh. Van der Bellen: Jetzt fang ma net an zum Lambada tanzen vor lauter Begeisterung. Fischer: Du solltest vorher no wenigstens ein, zwei Minister ablehnen. Van der Bellen: Dann werden ma die Blauen narrisch. Fischer: Dann nimm halt türkise. Van der Bellen: Na servas! Fischer: Ich geb zu, des wär ziemlich mutig. Van der Bellen: Kann es sein, dass du recht froh bist, weil du dir des dersparst? Fischer: Na ja, lass es mich so formulieren: I für meinen Teil werd am 20. zuerst ins Kaffeehaus gehen und ausgiebig des Feuilleton der „FAZ“ studieren. Dann geh i heim, leg mir den Miles Davis auf und nimm ein entspannendes Fußbad. Van der Bellen: Und dabei wirst die Augenbrauen runzeln. Fischer: Mehrmals! Van der Bellen: Wenn mi die Glawischnig net vermittelt hätt …

Rainer   Nikowitz

Rainer Nikowitz

Kolumnist im Österreich-Ressort