Rainer Nikowitz: Der Staat bin ich!

Herbert Kickls Gestapo-Feuchtträume sind selbst für FPÖ-Verhältnisse ein besonderes Gustostück.

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profil: Herr Kickl, wie jüngst enthüllte Pläne von Ihnen zeigen, wollten Sie offenbar aus Österreich den totalen Überwachungsstaat machen. Alles geheim, ohne richterliche Kontrolle. Kickl: Ja. Und?

profil: Und da wundert es sie, dass Sie wenigstens drei Viertel der Österreicher möglichst weit weg von irgendeiner politischen Machtausübung sehen wollen? Kickl: Mir doch wurscht. Der Rest reicht mir. Ich sehe den als qualifizierte Mehrheit.

profil: Sie haben eine interessante Vorstellung von Demokratie. Kickl: Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufspringen, bis wir am Ziel sind.

profil: Das ist ein Erdoğan-Zitat. Kickl: Es war nicht alles schlecht!

Wer am Watschenbaum rüttelt, braucht sich nicht wundern.

profil: Auf Ihren Wahlplakaten schauen Sie drein, als wollten Sie in der Sekunde dem nächstbesten Passanten eine reinsemmeln. Kickl: Ich werde mich sicher nicht verstellen. Meine Fans finden das gut.

profil: Weil die auch ein vermutlich klinisches Aggressionsproblem haben und unter Allmachtsfantasien leiden? Kickl: Leiden? Wieso leiden??

profil: Sie sehen sich selbst ja auch weitgehend unerklärlicherweise als Intellektuellen. Schmerzt es Sie da nicht, dass gerade Menschen mit einem Pluszeichen vor dem IQ in aller Regel bei Ihnen nicht einmal anstreifen wollen? Kickl: Wenn ich wieder Innenminister bin, werde ich mich um die alle kümmern. Wer am Watschenbaum rüttelt, braucht sich nicht wundern.

profil: Wie wollen Sie denn wieder Innenminister werden? Kickl: Gegenfrage: Und wie Kurz wieder Kanzler?

Rainer   Nikowitz

Rainer Nikowitz

Kolumnist im Österreich-Ressort