Rainer Nikowitz: Schlussapplaus

Die Wiener SPÖ geht das neue Jahr zackig an und will sich offenbar demnächst auch personell erneuern. Hoffentlich trifft es nicht die Falschen.

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Wehsely: Renate! I lies überall deinen Namen! Brauner: Da sag i amoi: Es soll mir nix Schlechteres passieren! Wehsely: Ja, aber da steht überall dabei, dass du bald nur mehr Landtagspräsidentin sein wirst! Sag mir, dass des net wahr is. Brauner: Na ja … Es gabert Schlimmeres nach dem Job als Stadträtin. Wehsely: Was denn? Brauner: Zum Beispiel: einfach ka Stadträtin mehr sein. Und sunst a nix. Und des les i leider überall über di. Wehsely: Und des is sooo ungerecht! Brauner: Natürlich isses des. Aber dafür wird ja der Herr Gemahl zum Nachfolger vom Michl aufbaut, net? Wehsely: Scheint so zu sein, ja. Brauner: Also, wennst scho net die Frau Bürgermeisterin wirst, dann wenigstens die Frau vom Bürgermeister. Is doch auch, äh …, was Schönes. Wehsely: Vor allem aus feministischer Sicht. Frauenberger: Aus feministischer Sicht derf ma überhaupt nimmer über des alles nachdenken. Weil wenn’s bled rennt, dann erwischt’s uns alle drei. Brauner: Aber wenigstens den Ludwig a! Frauenberger: Und des soll a Trost sein? Wehsely: Nur ein abgesetzter Rechter is ein guter Rechter. Frauenberger: Dann kummt halt der nächste. Brauner: Des is alles nur eine Momentaufnahme. Unser Zeit kann no net vorbei sein! Wien ohne uns? Unvorstellbar! Es wird Zusammenrottungen geben. Aufstände! Frauenberger: I fürcht, Wien kann si des mittlerweile ganz guat vorstellen. Wehsely: Es gibt eben ka Dankbarkeit in der Politik. Brauner: Oder … am End doch?

Rainer   Nikowitz

Rainer Nikowitz

Kolumnist im Österreich-Ressort