Rainer Nikowitz: Versuchung

Die exorbitanten Umfragewerte der ÖVP lassen Gerüchte sprießen, dass Sebastian Kurz schon wieder mit einer Neuwahl liebäugeln könnte. Aber das würde er doch nie tun!

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Kurz: 48 Prozent … Wenn man rechnet, dass die ganzen Kleinstparteien mitanand zwa macherten oder vielleicht drei … dann fehlert mir also no wie viel? Blümel: Mi fragst? I bin nur der Finanzminister. Köstinger: Bitte Herr Fessa, i waaß es! Ein Prozent!

Kurz: Schau, die Elli kann des ausrechnen! Blümel: Des kummt vom langjährigen EU-Agrarsubventionen-Zsammzählen. Des is die einzige Grundrechnungsart, die jeder Bauer beherrscht.

Kurz: Des Problem is, im Herbst, wenn si die Aufregung glegt hat, samma dann vielleicht nur mehr bei 40 oder was. Es müsst also schnell gehen. Wie viel hamma in der Wahlkampfkassa? Blümel: Mi fragst? I bin nur der … Köstinger: Nit gnua. Und i waaß nit, ob dos mit de Spenden im Moment so guat hinhaut. Hat ja kana a Geld.

Blümel: De Adlerrunde in Tirol könnt ma anschnorren. Köstinger: Nach dem Ausfall, den de armen Hund jetzt ham, weil de Saison so fruah aus war? Blümel: Dafür ham sa si ur viel an Tischtennisbällen derspart. Köstinger: Oba amol abgsehn davon – wie sollt ma dos denn dena Leit erklären, dass ma scho wieder wählen? Jetzt, in der Krise?

Kurz: Genauso wie nach Ibiza. Blümel: Hä? Kurz: „Ich musste vieles aushalten!“ Köstinger: Von de Grünen? Kurz: „Das nagende Gefühl, mit 38 Prozent regieren müssen – wenn man auch 48 haben könnte!“ Blümel: Hmm. I weiß net. Köstinger: Also ehrlich gsagt: Naa. Dos haut nit hin. Kurz: Verstehe. Übrigens: Nach der Wahl seid’s ihr zwa dann im Bundesrat.

Rainer   Nikowitz

Rainer Nikowitz

Kolumnist im Österreich-Ressort