Schwester von ermordetem Blogger fordert hartes Vorgehen gegen Spione aus Tschetschenien

Meli M. beklagt, dass Hinweise ihres Bruders möglicherweise nicht ernst genug genommen wurden.

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Von Thomas Hoisl

Nach dem Mord des tschetschenischen Exil-Bloggers Mamichan Umarow alias „Anzor“ in Gerasdorf bei Wien fordert dessen Schwester ein konsequenteres Vorgehen gegen in Österreich lebende „Agenten“ des tschetschenischen Regimes. „Es will mir einfach nicht in den Kopf, dass jemand in Österreich wegen seiner Meinung getötet wird“, sagt Meli M., die seit 2013 in Wien lebt, im Interview in der aktuellen Ausgabe von profil.

   „Es kann nicht sein, dass Kadyrow in Europa Agenten hat, die hier offiziell als Flüchtlinge leben, tatsächlich aber als Spione arbeiten“, bemängelt die jüngere Schwester von „Anzor“ und spricht sich für eine Abschiebung solcher Spione aus. „Diese Spione arbeiten sehr professionell. Die Polizei muss deshalb doppelt so professionell arbeiten.“

   Gleichzeitig beklagt M., dass Hinweise ihres Bruders möglicherweise nicht ernst genommen wurden: „Er hat schon lange für den Verfassungsschutz gearbeitet. Er informierte die Behörden, aber die Hinweise wurden vielleicht nicht ernst genug genommen.“

   Der Leichnam ihres Bruders befinde sich noch bei den Behörden, eine Beerdigung stehe aus. Die Schwester habe lediglich ein Foto des toten Körpers am Tatort gesehen.

 

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