Podcast-Spezial

Kommt die Revolution der Frauen im Iran, Frau Atai?

Die Proteste im Iran reißen nicht ab. Seit 12 Tagen gehen Menschen im ganzen Land auf die Straße, darunter viele Frauen.

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Videos zeigen, wie sie ihre Kopftücher verbrennen oder sich die Haare abschneiden. "Das sind Szenen, wie wir sie so noch nicht gesehen haben", sagt die Journalistin Golineh Atai, "nicht nur im Iran, sondern überall im Mittleren Osten." Atai wurde 1974 im Iran geboren und floh mit ihrer Mutter als Fünfjährige nach Deutschland. Für die ARD hat sie jahrelang als Korrespondentin aus dem Nahen Osten und aus Russland berichtet. Seit 2022 leitet Atai das ZDF-Büro in Kairo. Ihr neues Buch "Iran: Die Freiheit ist weiblich" ist bei Rowohlt erschienen. 

Was passiert da gerade in der Islamischen Republik Iran? Werden diese mutigen Frauen das radikale Regime in Teheran stürzen? 

Darüber hat Atai mit Franziska Tschinderle, Journalistin im Auslandsressort von profil, ausführlich im Podcast gesprochen. 

Bei den Protesten, sagt Atai, gehe es um viel mehr, als nur um das Kopftuch. Das Stück Stoff gab lediglich den Anlass. Die Proteste entzündete sich am Tod der 22-jährigen Mahsa Amini. Die Iranerin starb in Polizeigewahrsam, nachdem sie ihren Hijab "nicht angemessen" getragen hatte. 

Die Frauen fordern aber viel mehr, als den staatlichen Verschleierungszwang abzuschaffen, so Atai: "Sie stellten die Systemfrage. Sie klettern auf Polizeiautos und rufen, dass sie keine Islamische Republik mehr wollen."

Der profil-Podcast bei Apple Podcasts, bei Google Podcasts und Spotify.

Franziska Tschinderle

Franziska Tschinderle

schreibt seit 2021 im Außenpolitik-Ressort. Studium Zeitgeschichte und Journalismus in Wien. Schwerpunkt Südosteuropa / Balkan.