Michael Niessl, Harals Meinl, Max Nedjelik (v.l.n.r.): Die Baningo-Gründer verbinden Online- und Offline-Welt im Bankbereich.

Vermittlungsstelle

Start-Up zur Vermittlung von Finanzberatern

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"Kannst du einen guten Vermögensberater empfehlen?" Diese Frage aus dem Bekanntenkreis gab Harald Meinl den Anstoß zur Gründung eines Unternehmens, das sich auf die Vermittlung von Finanzberatern spezialisiert: Baningo wurde Ende 2014 aus der Taufe gehoben, seit diesem September ist die gleichnamige Internetplattform online. Dort sind im Moment 80 Berater von 14 Bankinstituten zu finden, die man anhand von Kriterien wie Region und Spezialgebiet auswählen kann. Die Grundidee von Baningo: die Verbindung zwischen der Online-und der Offline-Welt im Bankbereich schaffen. Denn offenbar wollen die meisten Menschen nach wie vor die klassische persönliche Beratung seitens der Bank, wenn es um wichtige finanzielle Angelegenheiten geht, etwa einen Wohnkredit oder die Pensionsvorsorge. Die Banken haben zwar jede Menge Automaten für 08/15- Geschäfte herumstehen und versuchen es mehr oder weniger intensiv mit Apps für Mobilgeräte, auf das persönliche Gespräch kann dennoch nicht verzichtet werden. "Genau da sehen wir unsere Chance", sagt Meinl, der gemeinsam mit Max Nedjelik und Michael Niessl das Unternehmen gegründet hat.

Baningo zählt damit zur wachsenden Gruppe der Fintechs, die von der Digitalisierung im Finanzbereich ebenso profitieren wie vom wachsenden Selbstbewusstsein der Anleger. Das Geschäftsmodell des Wiener Start-ups: Die Banken zahlen einen fixen Betrag für die Platzierung ihrer Berater auf der Plattform. Weshalb aber sind keine unabhängigen Vermögensberater zu finden? Das werde bereits überlegt, aus Angst vor unseriösen Anbietern, die das Image nachhaltig schädigen könnten, aber noch nicht umgesetzt. "Wir brauchen ein Qualitätskriterium für unabhängige Berater, das könnten etwa die Standesregeln der Kammer sein", sagt Max Nedjelik. In Kürze soll indes ein B2B-Angebot starten, mit dem Banken ihre Beratungsleistungen besser nach außen tragen sollen. "Die Art und Weise, wie die Expertise derzeit angeboten wird, passt in vielen Fällen nicht", konstatiert Harald Meinl. So sei es für Kunden unverständlich, dass ein Berater alle Fachbereiche abdecken soll.