Silvester, Köln: Hunderte Anzeigen wegen sexueller Belästigung durch Flüchtlinge.

2016 im Rückblick

Jänner: Köln, Atomdeal, Asyl-Obergrenze

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1. Jänner

Köln

Rund um den Kölner Hauptbahnhof werden in der Silvesternacht Hunderte Frauen von vorwiegend aus dem nordafrikanischen Raum stammenden Männern sexuell belästigt und bestohlen. Die Polizei gerät in die Kritik, da sie die Öffentlichkeit erst Tage später über die Vorfälle informiert. Rund 1200 Anzeigen langen nach und nach ein, davon knapp 500 wegen Sexualdelikten. 150 Beschuldigte werden ermittelt, die Beweislage ist aber schwierig. Die Übergriffe lösen eine heftige Debatte über den Umgang mit straffälligen Flüchtlingen aus. Bis November gibt es jedoch erst lediglich eine Verurteilung wegen sexueller Nötigung.

4. Jänner

Iran-Saudi-Arabien

Die Hinrichtung des prominenten schiitischen Geistlichen und Regimekritikers Nimr al-Nimr in Saudi-Arabien führt zur Eskalation in den ohnehin problematischen Beziehungen mit der zweiten Regionalmacht Iran. Nach der Erstürmung der saudi-arabischen Botschaft in Teheran bricht das Königreich die Beziehungen zum Iran ab.

Schiiten vs. Sunniten: Proteste vor der saudi-arabischen Botschaft in Teheran nach der Hinrichtung von Nimr al-Nimr.

12. Jänner

Terror Istanbul

Ein Selbstmordattentäter der Terrormiliz IS tötet im historischen Zentrum Istanbuls zehn deutsche Touristen. Der 27-jährige Syrer sprengt sich inmitten einer deutschen Reisegruppe in der Umgebung der Hagia Sophia und der Blauen Moschee in die Luft.

15. Jänner

Regierungsumbildung

Nach der Präsidenten-Kandidatur von Rudolf Hundstorfer mischt die SPÖ ihr Regierungsteam durch. Sozialminister wird der bisherige Infrastrukturminister Alois Stöger, dessen Aufgabe der vormalige Verteidigungsminister Gerald Klug übernimmt. Neu dabei ist der bisherige burgenländische Polizeichef Hans Peter Doskozil als Leiter des Verteidigungsressorts.

Einer wird gewinnen: Nach langem Zuwarten nominiert die FPÖ Norbert Hofer. Damit ist die Kandidatenriege für dei Präsidentschaftswahl komplett.

16. Jänner

Atomdeal

Nach dem positiven Abschlussbericht der Internationalen Atomenergiebehörde verkünden US-Außenminister John Kerry und die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini die Aufhebung der internationalen Wirtschaftssanktionen gegen den Iran. Obwohl auch in den folgenden Monaten immer wieder Meinungsverschiedenheiten über die konkrete Umsetzung des Atomabkommens zutage treten, geht damit ein seit mehr als einem Jahrzehnt andauernder Streit zwischen dem Westen und dem Iran zu Ende.

16. Jänner

Terror Burkina Faso

Bei einem Angriff der Terrorgruppe Al-Kaida auf ein Hotel in Ouagadougou, der Hauptstadt des westafrikanischen Burkina Faso, werden 30 Menschen getötet und 70 verletzt. Mehrere Bewaffnete hatten das Hotel gestürmt und sich anschließend mit mehr als 100 Geiseln verschanzt. Soldaten beenden den Angriff schließlich gewaltsam. Die Mehrheit der Todesopfer sind Ausländer.

Burkina Faso: 30 Tote nach einem von Al-Kaida verübten Terrorangriff auf ein Hotel.

18. Jänner

Bank Austria

Bank-Austria-Chef Willibald Cernko kündigt überraschend seinen Rücktritt an, ihm folgt per 1. März Robert Zadrazil (Bild rechts). Auch wenn offiziell von einem "geordneten Übergang" die Rede ist, wird doch deutlich, dass Cernko den Sparkurs der UniCredit-Tochter nicht mittragen will. Cernko heuert später im Jahr als Risikovorstand bei der Konkurrentin Erste Group an, den Job soll er mit Anfang 2017 antreten.

Nachdem der Bank-Austria-Chef Cernko seinen Rücktritt überraschend angekündigt hatte, folgt ihm Robert Zadrazil (Bild).

20. Jänner

Asyl-Obergrenze

Die Regierung verständigt sich auf eine Obergrenze an Asylanträgen. 37.500 Ansuchen können heuer eingebracht werden, danach würden Maßnahmen eingeleitet, um das Einbringen von Anträgen an der Grenze deutlich zu erschweren.

28. Jänner

Bundespräsident

Als letzte der Parlamentsparteien nominiert die FPÖ mit dem Dritten Nationalratspräsidenten Norbert Hofer ihren Hofburg-Kandidaten. Die Grünen unterstützen den als Unabhängigen antretenden Ex-Bundessprecher Alexander Van der Bellen. Für die SPÖ kandidiert der langjährige Sozialminister Rudolf Hundstorfer, die ÖVP schickt nach der Absage von Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll Seniorenbund-Obmann Andreas Khol ins Feuer. Dazu kommen noch die ehemalige Präsidentin des OGH, Irmgard Griss, und Richard Lugner.