In einem kleinen Laden trinken Menschen etwas vor einer Wand mit T-Shirts.
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Warum der Prager Klub 007 eine der besten Musikvenues Europas ist

Warum der Klub 007 in Prag eine der besten Musikvenues Europas ist

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Nach Strahov kommt man nicht, wenn man dort nichts zu tun hat. Am Hügel über der Stadt, hinter der Karlsbrücke und der Prager Burg gelegen, steigen an der Endstation "Stadion Strahov" aus den Bussen keine Touristen, Stadtbummler oder Einkäufer aus. Denn in diesem Teil des 6. Bezirks sind die Studenten in ihren Wohnhäusern zuhause. Ein Dutzend dieser Hochhäuser, die an Kleinstadtsiedlungen aus den 1960er-Jahren erinnern, stehen hier im Westen der Stadt. Doch wenn es Abend wird, schlängeln sich nicht nur die Bewohner dieser kleinen Welt im Minutentakt im Bus den Hügel hinauf, sondern suchen auch Musikfreunde die kleinen Hochhäuser in Strahov auf. Ihr Ziel ist zumeist ein ganz bestimmtes dieser Häuser. Denn im Keller des siebten Studentenwohnheims befindet sich der legendäre Klub 007, der seit fast 40 Jahren die alternative Musikwelt Prags, Tschechiens und Zentraleuropas entscheidend prägt.

Zwei Frauen stehen vor dem Eingang der Mensa-Gaststätte, weitere Personen betreten das Gebäude.
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In einem kleinen Laden stehen Menschen vor einem Tisch mit Schallplatten und T-Shirts zum Verkauf.
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Auf einer Betonwand steht in blauer und pinker Farbe „Fuck off Nazis Skinheads“.
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Blick auf die leeren, verwitterten Stufen eines alten Stadions.
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Ein Mann betritt den „Klub 007 Strahov“ in Prag, dessen Programm für April 2016 aushängt.
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Auf einem Pfosten sind verschiedene Aufkleber und Veranstaltungsplakate angebracht.
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Eine Person räumt Kisten und Gepäck in das Heck eines weißen Lieferwagens.
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Ein Bus der Linie 176 fährt zum Stadion Strahov, während Fußgänger die Straße überqueren.
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Ein Mann betritt ein Geschäft mit der Aufschrift „Market“ durch eine blaue Tür.
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Ein Gitarrist tritt in einem dunklen Club vor Publikum auf.
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Eine rosa Bank steht vor einem mit Wellblech verschlossenen Durchgang.
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Das verlassene Strahov-Stadion in Prag mit Graffiti an den Betonstrukturen.
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Mehrere graue Wohngebäude mit nummerierten Schildern und geparkten Autos davor.
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Ein Fußballtor steht auf einem grünen Spielfeld vor einer Tribüne.
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Eine rote, runde Deckenleuchte mit mehreren Lautsprechern ist an einer Decke montiert.
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Leere Sitzreihen in einem alten Stadion mit Graffiti im Hintergrund.
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Zwei Flightcases mit dem Logo der Terminal Studios, flankiert von Marshall-Verstärkern.
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Eine kleine, mit Holzplatten vernagelte Holzhütte steht auf einer Betontreppe.
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Eine Werbetafel für den Hostivice Run 2016 über einer Treppe.
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Auf einem Betonpfeiler sind Graffiti mit der Aufschrift „Eat Cock Not Meat“, „Sarajevo“, „Tuzla“, „Novi Sad“ und „Straight Edge“ zu sehen.
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Ein Bus der Linie 143 hält vor einem Gebäude in Prag.
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Ein Sänger steht auf der Bühne vor einer Wand voller Aufkleber.
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Eine Gruppe von Menschen sitzt an einem Tisch mit Bierflaschen.
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Auf dem Handgelenk einer Person ist ein Tattoo mit der Aufschrift „Praha 5“ zu sehen.
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In einem kleinen Laden trinken Menschen etwas vor einer Wand mit T-Shirts.
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In einer Bar unterhalten sich ein Barkeeper und eine Kundin.
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Ein junger Mann steht vor einer Wand mit Konzertplakaten in Prag.
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Eine Betonmauer mit Graffiti, darunter die Aufschrift „Refugees Welcome“.
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Eine Band bereitet sich auf der Bühne für einen Auftritt vor.
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Eine Speisekarte des Klub 007 Strahov steht neben zwei Bierflaschen.
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Eine verfallene Fassade mit einer Tür und mehreren Fenstern.
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Ein Fußballstadion mit leeren Tribünen und einem hohen Gebäude im Hintergrund.
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Eine Tribüne mit blauen Geländern und Graffiti im Hintergrund.
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Ein Fußballstadion mit einem roten Turm im Hintergrund.
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Ein burgunderroter Trabant mit der Aufschrift „AC Sparta Praha“ steht hinter Büschen.
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Ein Mann mit einer neongelben Weste mit der Nummer 3 zeigt auf dem Spielfeld in die Ferne.
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Fußballspieler in Westen spielen auf einem Fußballfeld, gesehen durch ein Netz hindurch.
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Fotoserie: Klub 007 und Stadion Stadtviertel Strahov

Kein Klub in Prag, und kaum ein Klub in Zentraleuropa ist nach so vielen Jahren noch derart aktiv und vielseitig wie der Kellerklub in Strahov. Punk, Indie, Hardcore, Metal, Ska, Electronic, Psychedelic, Psychobilly, Rock´n´Roll wechseln sich beinahe täglich ab. "Wir bieten Bookern unterschiedlicher Musikstile eine Bühne. Dadurch bleibt das Programm abwechslungsreich und spannend", erklärt Monika Černá, eine der derzeitigen Klubverantwortlichen.

Der Klub steht häufig als einziger tschechischer Stopp vieler US-amerikanischer Bands auf dem Tourplan.

"Während des Kommunismus haben die Studenten den Klub gegründet und betrieben, um einen freien Ort für Livekonzerte, Theater, Lesungen und Kunstaktivitäten zu schaffen", so Černá. Bis heute habe sich an der Philosophie nicht viel verändert. "Der Klub wird immer noch unabhängig von einem kleinen Team verwaltet und unterstützt jede Form von alternativer Musik abseits des Mainstreams." Vor der Wende spielten hier Bands wie "Dead Kennedys", heute steht der Klub häufig als einziger tschechischer Stopp vieler US-amerikanischer Bands auf dem Tourplan. So spielten die 1990er-Jahre Emo-Pop-Punk-Pioniere "Get Up Kids" nach ihrer Reunion einige ihrer wenigen Europashows im Herbst 2011 im Klub 007.

Die US-amerikanische Indie-Band "The Hotelier" im Klub 007

Nur eine Straßenbreite vor dem Eingang zum Studentenviertel liegt das verfallene Stadion Strahov. Ein Koloss aus dem 1930-Jahren, der in frühen Jahren für Turn- und Massenveranstaltungen verwendet wurde, später als Austragungsort für Rockkonzerte diente und heute als Trainingszentrum für den Fußballklub Sparta Prag genutzt wird. Ein Bau, im krassen Gegensatz zum kleinen Kellerklub: überdimensioniert und einfältig. Lebendige Dynamik findet eben häufig im Verborgenen statt.

Eine Tafel an einer Ziegelwand kündigt „Klub 007 Strahov“ mit Ambient Indie Rock und Gregor Samsa an.
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