Karin Kneissl

Karin Kneissls geschönter Lebenslauf

Kurz vor Weihnachten sorgte die neue Außenministerin Karin Kneissl mit Angaben über ihre Biografie für Verwirrung.

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Sowohl in ihrem Lebenslauf auf der Website der Donau-Uni Krems, wo Kneissl als Lehrbeauftragte tätig war, als auch im Wikipedia-Eintrag über Kneissl stand der Vermerk, dass sie "Mitbegründerin der Österreich Sektion von Ärzte ohne Grenzen" sei. Auf ihrer Website fehlte dieser Eintrag.

Auf profil-Anfrage betonte der Pressesprecher von Ärzte ohne Grenzen in Österreich: "Frau Kneissl ist sicher kein Gründungsmitglied." Thomas Schnöll, Pressesprecher im Außenministerium, erklärte daraufhin, es handle sich hierbei höchstens um einen "semantischen Unterschied". Kneissl habe jedenfalls "intensiv beim Aufbau der Sektion von Ärzte ohne Grenzen mitgewirkt". Auch in einem weiteren Statement bleibt das Außenministerium dabei: "Frau Kneissl hat 1992/93 Ärzte ohne Grenzen mitaufgebaut."

Der Verein sieht das nach wie vor anders: Die Außenministerin sei damals "eine von vielen interessanten Gesprächspartnern" gewesen, aber: "Bei der Gründung spielte sie keine maßgebliche Rolle." Es habe bereits im April 2017 "ein klärendes Gespräch zwischen unserem Geschäftsführer und Karin Kneissl" gegeben: "Sie hat daraufhin die Stelle aus ihrem Lebenslauf entfernt - aber offenbar nicht aus allen." Inzwischen ist der Vermerk sowohl auf der Website der Donau-Uni Krems als auch im Wikipedia-Eintrag über Kneissl gelöscht.