Rainer Nikowitz: Silberrücken

Urgestein Peter Pilz fing sich einen Rüffel von der Chefin ein.

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Glawischnig: Ha! Jetzt will er mir glatt die Karikatur einer Genderdebatte umhängen, der oide Falott!

Pilz: Und Altersdiskriminierung a no! Des wird ja immer besser. Was is nur aus unseren Idealen worden?

Glawischnig: Als wann die dir net immer scho wurscht gwesen wären, du Stammtischheld.

Pilz: Gib’s do zua: I bin der nächste Silberrücken, der erlegt ghört, oder?

Glawischnig: Sag ma so: Du ziehst di deckungsmäßig a net unbedingt tiefer in den Wald zurück.

Pilz: Da hat’s mir zu viele Bäum. I bin immer schon allein besser zur Geltung kumman.

Glawischnig: Und nur um des geht’s dir. Geltung.

Pilz: Manche san halt net für die zweite Reih gmacht.

Glawischnig: Ka Sorg. In der bleibst eh net.

Pilz: I hätt mi eigentlich jetzt scho mehr in der ersten gsehn.

Glawischnig: Und i di auf der nächsten Wahllisten mehr in der sechsten.

Pilz: I weiß ja gar net, was du mir vorwirfst. Ma kann auch am Stammtisch mit Idealen punkten.

Glawischnig: Ja. So wie i de Burschen dort kenn, vor allem mit idealen Maßen.

Pilz: Die feministischen Klangschalentherapeutinnen wählen uns eh scho alle. A paar andere wären oba a net schlecht. Mit Hochmut werma da sicher vü reißen.

Glawischnig: Mit dir wählen uns de an und de andern net. Sieh’s doch ein: Amol kommt die Zeit für jeden.

Pilz: Manche finden ja, dass deine a scho da wär.

Glawischnig: Wer sagt des? Dei Stammtisch?

Pilz: Mei Klangschalentherapeutin. Es is also ernst.

Rainer   Nikowitz

Rainer Nikowitz

Kolumnist im Österreich-Ressort