Abhängen, deponieren, kassieren

Kunstkredite: Abhängen, deponieren, kassieren

In den USA entwickeln sich Kunstdarlehen zu einem wachsenden Markt.

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Kunst ist kein liquides Investment, lässt sich also nicht auf die Schnelle zu Geld machen. Bringt man ein Werk zur Auktion ein, muss man mit circa sechs Monaten rechnen, ehe man Geld sieht. Besser als ein geliebtes Kunstwerk zu verkaufen, ist es, dieses zu behalten und trotzdem Geld dafür zu erhalten. Das ist der Ausgangsgedanke hinter dem Finanzierungsinstrument der Kunst-Darlehen. Nachdem sich Kunst als Investitionsobjekt etabliert hat, gilt sie als solide Wertanlage und Sicherheit.

Besser als ein geliebtes Kunstwerk zu verkaufen, ist es, dieses zu behalten und trotzdem Geld dafür zu erhalten

In Europa ist dieser Trend vorerst noch nicht angekommen. Im Wiener Dorotheum etwa kann man zwar seit jeher auch Kunst belehnen lassen, in der Pfandleihe hätten Kunstwerke jedoch, so das Unternehmen, einen "verschwindend geringen“ Anteil. In den USA hingegen konnten sich Kunstdarlehen zu einem dynamisch wachsenden Markt entwickeln, der aktuell auf 15 bis 19 Milliarden Dollar geschätzt und von Banken, Spezialanbietern sowie Auktionshäusern bespielt wird.

"Dieses Finanzierungsinstrument bringt den Vorteil, dass Sammler in teurere Kunstwerke investieren“, sagt Gernot Schuster von Deloitte Österreich. Denn Blue Chips eignen sich freilich am besten als Besicherung eines Kredits. Auf der Website des US-Anbieters Levart findet sich eine Liste erwünschter Namen, darunter Andy Warhol, Ai Weiwei, Jean-Michel Basquiat, Keith Haring, Damien Hirst - und auch der Österreicher Christian Rosa.