Der 2015 verstorbene frühere FPÖ-Kommunikationschef Kurt Lukasek

profil veröffentlicht unbekannte Eurofighter/FPÖ-Dokumente

Früherer FPÖ-Kommunikationschef Lukasek arbeitete zeitgleich für Partei und EADS.

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profil veröffentlicht in seiner aktuellen Ausgabe bisher unbekannte Dokumente mit Bezug zur Eurofighter-Affäre und zur FPÖ. Diese belegen, dass der 2015 verstorbene frühere FPÖ-Kommunikationschef Kurt Lukasek 2002 zeitgleich für die Partei und für EADS arbeitete. Lukasek stand demnach sehr viel früher mit dem EADS-Lobbyisten Erhard Steininger in Verbindung als bisher angenommen. profil liegt neben mehreren bereits 2002 für EADS erstellten politischen Analysen und Konzepten unter anderem ein E-Mail vor, das Lukasek, damals FPÖ-Angestellter, am 20. Juni 2002 (also kurz vor der Typenentscheidung am 2. Juli 2002) über seinen FPÖ-Mail-Account an Steininger schickte.

Darin warnte er EADS, dass die Bundesregierung sich möglicherweise für das Konkurrenzprodukt Gripen entscheiden könnte. „Ich sehe immer noch eine Möglichkeit, diese rein politische (Fehl-)Entscheidung zu drehen“, schrieb Lukasek – und empfahl EADS unter anderem „alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um in der ÖVP einen sinnvollen Meinungsbildungsprozess zu erreichen“, wobei er ausdrücklich „Bundeskanzler Wolfgang Schüssel“ nannte. Aus dem profil vorliegenden Aktenmaterial geht weiters hervor, dass Lukasek auch maßgeblich in die Strategie zur Beeinflussung des ORF und in das EADS-Sponsoring des SK Rapid Wien involviert war.