Eurofighter: 41 Millionen Euro für acht EADS-Lobbyisten

EADS-Innenrevision stieß bereits 2007 auf Ungereimtheiten.

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Wie profil in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, zahlte der Rüstungskonzern EADS für „Lobbying“ und „Öffentlichkeitsarbeit“ rund um den Eurofighter-Deal in Österreich in Summe 41 Millionen Euro. Dies geht aus profil vorliegenden Dokumenten hervor. Das Geld floss an acht Personen respektive deren Unternehmen, sechs davon waren Österreicher. So etwa die Lobbyisten Alfred P. (11,6 Millionen Euro), Erhard S. (16,9 Millionen Euro, von denen 6,9 Millionen an die Agentur 100% Communications des früheren FPÖ-Bundesgeschäftsführers Gernot Rumpold gingen) und Hanns S. (2,4 Millionen Euro). Weitere acht Millionen wanderten zu einer Londoner Gesellschaft namens City Chambers Limited, hinter der wiederum der Wiener Geschäftsmann und Lobbyist Herbert W. stand.

Ungereimtheiten bei Prüfung

Wie profil weiter berichtet, hatte die EADS-Innenrevision im Auftrag der Konzernleitung bereits Anfang 2007 (also noch vor dem von Verteidigungsminister Darabos verantworteten „Vergleich“) die involvierte Konzerntochter EADS Deutschland GmbH geprüft und war dabei auf Ungereimtheiten gestoßen. Laut dem profil vorliegenden Revisionsbericht war es den Prüfern unter anderem nicht möglich, „ausreichende Erklärungen, Gesamtschauen oder Dokumentationen zur Rolle der involvierten Berater zu erhalten“. Laut den Revisoren wurden offenbar wiederholt Zahlungen auf Verträge geleistet, die noch nicht in Kraft oder umgekehrt bereits ausgelaufen waren; teils wurde überhaupt ohne jede vertragliche Grundlage honoriert; in einigen Fällen waren die Leistungsnachweise der Auftragnehmer rudimentär oder nichtssagend; in anderen fehlten diese völlig. „Wir haben etliche Schwachstellen in Bezug auf die Implementierung von Kontrollen und die Nachvollziehbarkeit von Berateraktivitäten identifiziert“, so die Innenrevision 2007.