Holzkonzern Schweighofer

Holzkonzern Schweighofer taucht in ukrainischem Kriminalfall auf

Mutmaßlich korrupter Vertrauter von Ex-Präsident Janukowitsch soll bis 2014 von ausländischen Forstkonzernen Schmiergelder erpresst haben – auch von Schweighofer-Beteiligung.

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Wie „profil“ in seiner aktuellen Ausgabe (29/18) berichtet, taucht der österreichische Holzkonzern Schweighofer in einem mutmaßlichen Kriminalfall in der Ukraine auf. Die Causa dreht sich um Viktor Sivets, bis 2014 Chef der „Staatlichen Agentur für Waldressourcen“ und enger Vertrauter des geflohenen Präsidenten Viktor Janukowitsch.

Das Geld soll auf lettische Bankkonten eingezahlt worden sein

Ermittler werfen Sivets vor, „durch Erpressung von ausländischen Unternehmen einen ungerechtfertigten Vorteil in verschleierter Form erhalten zu haben“, so Ermittlungsakten des Distriktgerichts von Kiew-Pechersk von 2016, die „profil“ vorliegen. Im Gegenzug schanzte ihnen Sivets angeblich Holz aus ukrainischen Wäldern unter dem Marktpreis zu. In Summe sollen von 2011 bis 2014 rund 13,6 Millionen Euro geflossen sein. In den Unterlagen sind vier Unternehmen genannt, die der Forderung Sivets’ nachkamen. Darunter ist auch die Uniles s. r. o., eine slowakische Tochter der Schweighofer-Gruppe.

Das Geld soll auf lettische Bankkonten eingezahlt worden und über Sivets zuzurechnende Briefkastenfirmen in Panama und Großbritannien „gewaschen“ worden sein. Sivets, bis 2017 von Interpol gesucht, soll sich in Moskau versteckt halten.

Vonseiten Schweighofers heißt es gegenüber „profil“, man weise „Unterstellungen zum Thema Schmiergeld auf Schärfste zurück“. „Für vermeintlich kriminelle Handlungen in einem Staat verantwortlich gemacht zu werden, deren Opfer man mutmaßlicherweise sein könnte, ist zurückzuweisen.“ Zugleich betont Schweighofer, „mit den Behörden im Falle von Untersuchungen zu kooperieren“.